Alexa, Cortana oder Siri

Wenn Fernseher und Radio ruhig gestellt sind, hallen verschiedene Geräusche durch unsere Wände.

Irdische Alltagsgeräusche in einem Mehrfamilienhaus.

 

Ein Lachen, Husten. Manchmal auch ein dunkler Bariton, der für mich, meist unverständliche Worte brummt.

Von Zeit zu Zeit sind die irdischen Geräusche gut verständlich. Vor allem, wenn sie durch die Decke kommen. Ein lautes Niesen. „Gesundheit“, hab ich schon mal nach oben gerufen, allerdings keine Antwort erhalten.

Ab und zu knallt ein Rollo hoch. Dann wieder ein Kichern. Oder er schmettert ein „Hahaha“ nach unten.

An anderen Tagen flucht und schimpft er fürchterlich, dass die Wände beben.

 

Was macht er denn nur, unser Nachbar von oben. Geht’s ihm gut? Fehlt ihm was?

Möglicherweise spricht er mit seiner Alexa oder auch einer Cortana? Ach ja und Siri gibt es auch noch. Diese digitalen Sprachassistentinnen sind derzeit groß im Kommen.

 

Ich habe gelesen, wenn Siri begrüßt wird. „Hallo liebe Siri“

Antwortet sie mit „Hallo mein Schatz“.

Oder fragt man: „Warum bin ich Single“.

Antwortet sie: „Ich weiß nicht. Ehrlich gesagt, hab ich mich das auch schon gefragt.“

Vermutlich gefallen ihm die lustigen Antworten und er muss laut lachen. Oder er schimpft so, weil sie ihn falsch versteht. Die Sprachbefehle müssen klar und kurz ausgesprochen werden.

 

Wenn ich ihn im Hausgang träfe, vielleicht sollte ich ihn fragen: „Was ist an manchen Tagen bei dir los? Hast du eine Siri?“

Ob er meine Neugier verstünde?

 

22.10.2017 Helga Sättler