Querweg Freiburg - Radolfzell 

18.05 – 26.05.2012

 

Freitag 18.05.2012 Freiburg

 

Diesmal sind wir zu fünft um den Querweg bzw. Südschwarzwald zu bewandern. Wir fahren nicht mit dem Zug, sondern mieten uns ein Auto, das wir in Freiburg abgeben können. Ich habe ein großes bestellt, so dass wir die Rucksäcke und auch uns bequem unterbringen können. Wolfgang ist noch in der Arbeit.

 

In der Zwischenzeit laufe ich gemütlich, bei strahlendem Sonnenschein, zu der Leasingfirma und hole unseren Wagen. Es ist ein C - Max. Ich wundere mich noch das er hinten so kurz ist und denke, die Sitze sind umgeklappt. Irgendwas stimmt nicht. Na, ja der Wolfgang wird das schon machen.

 

Bis er nach Hause kommt, ist alles gerichtet und somit können wir gleich losfahren und die restlichen drei in Landsberg aufnehmen. Wolfgang setzt sich ins Auto, dreht sich um und sagt: „das kannste vergessen“. „Wie? Was? Ich verstehe nur Bahnhof“. „Na das ist nur ein 4-Sitzer“. Ich drehe mich um und tatsächlich, er hat nur 4 Sitze. Jetzt weiß ich endlich warum mir das so komisch vorkam. (Ihr werdet denken: „typisch Frau“. Wir setzen halt andere Prioritäten.) Also schnell, schnell zurück zur Leasingfirma und neues Auto holen. Wir haben Glück, just in dem Moment kommt ein anderer C - Max mit 5 Sitzen. Also Auto tauschen und ab nach Landsberg.

 

Um 16:30 Uhr kann es endlich losgehen. Wir wussten alle nicht dass die Berge im Schwarzwald so hoch sind. Sie kommen uns gigantisch vor, jeder denkt: “Oh Gott was habe ich mir angetan, da soll ich morgen laufen“. Der höchste Berg ist der Feldberg mit 1.497m, eigentlich nicht so schlimm, denkt man.

 

Um 20:00 Uhr sind wir erst in unserem Hotel. Es liegt etwas außerhalb von der Stadtmitte und da wir schon erschlagen vom Fahren und den hohen Bergen sind, gehen wir nur noch ein paar Stufen nach unten zum Italiener und danach gleich ins Bett. Das Essen ist sehr gut.

 

Bemerkenswert an Freiburg ist das wohl um 1170 planvoll angelegte Netz der Bächle, Wasserrinnen in den Straßen der Altstadt, deren Wasser aus der Dreisam stammt und das im Mittelalter zur Brauchwasserversorgung und Schmutzwasserentsorgung, vor allem aber auch als ständig vorhandenes Löschwasser diente. Trinkwasser wurde durch Deicheln (in Freiburg: Deichele) von Quellen oberhalb der Stadt an die öffentlichen Brunnen geführt. Für den Betrieb und die Bewirtschaftung der Wasserläufe in der Stadt – neben den Bächle auch Kanäle (Runzen) zum Betrieb von Gewerbe (z. B. Gerberei, Granatschleiferei usw.) wurden Runzgenossenschaften gegründet, welche die Wasserläufe instandzuhalten und für eine angemessene Verteilung des Wassers zu sorgen hatten.

(http://de.wikipedia.org)

 

Samstag 19.05.2012 Freiburg – Burg-Birkenhof

 

Heute müssen wir erst mal unser Auto abgeben. Um 09:00 Uhr geht es los. Vor der Leasingfirma wird noch ein Foto gemacht.

Unterwegs zum Schlossberg werden wir von ein paar Leuten angesprochen. Einer ruft sogar vom Balkon herunter: „wohin lauft ihr denn, nach Radolfzell oder geht ihr den Jakobsweg? Ja, ja ich bin auch viel gelaufen als ich noch jung war“. Es ist immer wieder schön bei Wanderungen mit verschiedenen Menschen zu sprechen. Viele schauen auf unsere großen Rucksäcke und wissen sofort, dass ist nicht nur eine Tageswanderung und man wird richtig stolz auf sich selbst. Das tut gut :-).

 

Freiburg liegt auf 48 Grad nördlicher Breite und das wurde mit einem Steinmosaik dokumentiert. Eine Nonne erzählte uns bei diesem Foto, das sei in Freiburg ein großes geschichtliches Ereignis.

Als die Habsburgerstraße im großen Stil umgebaut wurde, nutzte man auch die Gelegenheit, der genaueren Messdaten bezüglich des Verlaufs des 48. Breitengrads durch Freiburg und die Habsburgerstraße gerecht zu werden. Südlich der Kreuzung Habsburger-, Albert- und Ludwigstraße wurde im Sommer 2010 ein neues Mosaik in den Gehweg eingelassen. Das Mosaik besteht aus weißen Marmorsteinen aus Italien und blauen Quarzitsteinen aus Brasilien, ausgekleidet mit Rheinkieselpflastersteinen.

(www.badische-seiten.de)

 

Der 48. Grad nördlicher Breite umspannt mit seinen 26 861 Kilometern einmal die Nordhalbkugel der Erde. Der Äquator ist in direkter Linie 5.317 Kilometer entfernt. Um nun aber auf Höhe Freiburgs endlich auf eine richtige Großstadt zu stoßen, müssen weitere 2.000 Kilometer quer über das Land – immer stur nach Westen - zurückgelegt werden. In Donetzk in der Ukraine leben 985 000 Einwohner. Damit ist sie die drittgrößte Stadt entlang des 48. Grads nördlicher Breite hinter Wien und München und und und….

 

Nirgendwo entlang des 48. Breitengrades gibt es bunteres Völkergemisch wie auf seinem letzten Drittel östlich von Freiburg. Auf dieser geographischen Höhe gab es schon mächtige Herrscher und Riesenreiche, als in Südbaden noch keine einzige Burg stand. Kaufleute aus Arabien, der Türkei, China oder der Mongolei kreuzten auf ihrem Weg nach Westen den 48. Breitenkreis, und Krieger machten beiderseits davon reiche Beute – oder auch nicht. Grenzen wurden nicht immer respektiert.(www.badische-zeitung.de)

   

Wir haben nicht weit zum Schlossberg und unsere erste Etappe hat heute nur ca. 16 km. Somit bleiben wir oft stehen und schießen viele Fotos.

Auf dem Schlossberg finden wir unser Zeichen, dass uns

jetzt ständig begleitet. Also, Jungs und Mädels aufgepasst. Nach diesem Schild werden wir die nächsten Tage ausschau halten. Wir machen eine kurze Rast und dann geht die erste Etappe los. Wir wünschen

uns viel Glück und einen guten Weg.

Wir sind noch nicht viel gelaufen, dabei kommen wir an einer Gaststätte

mit lauter Lampions im Biergarten vorbei. Wir sind uns nicht schlüssig sollen wir rasten oder nicht? Wolfgang meint: „weiter gehen, die nächste kommt bestimmt“.

Dann geht es ganz schön nach oben, Wahnsinn, wir müssen erst mal den Schritt finden. Peter rennt wie eine Maschine nach oben und Thorsten hat eh keine Probleme. Doris ist auch gut zu Fuß. Wir, Wolfgang und ich, hecheln hinterher. Das kommt davon, weil wir momentan gar keinen Sport machen. Wir laufen wieder von Null auf Hundert. Vielleicht auch, weil wir die Ältesten sind (eine kleine Ausrede braucht man halt)?


Wir kommen an der St. Wendelinkapelle vorbei machen dort eine kurze

Trinkpause und gehen dann weiter bis zur Skulptur des Räuber Hotzenklotz von Thomas Rees.


Der Namensgeber des kleinen Kapellchen im Besitz der Pfarrgemeinde St. Hilarius Ebnet, Wendelin, war ein Königssohn und lebte zunächst als Hirte und Einsiedler. Er galt damals und heute noch als Schutzpatron der weidenden Herden. Erstmalig wurde 1713 an der heutigen Stelle ein Kapellchen aus Holz errichtet, berichten die Kapuziner. Früher diente denEbneter Viehhirten die Kapelle als Schutz vor Unwettern und den Wallfahrern und Pilgern von Freiburg über den Roßkopf nach St. Peter als Andachtsstätte, während einer Verschnaufpause und einer Rast. 1895 wurde der jetzige Steinbau von der politischen Gemeinde unter dem Bürgermeister Peter Zähringer und der Kirchengemeinde mit vielen Spenden von Ebneter Bürgern errichtet. Im Laufe der Jahre zerfiel natürlich die Kapelle und wurde immer wieder von Ebnetern repariert. Seit Jahren pflegt und verschönert nun Wolfgang Frey, Gemeindearbeiter der Ortsverwaltung Freiburg-Ebnet dieses wichtige Ebneter Kulturgut.(www.frsw.de)

 

Da wir uns heute richtig Zeit lassen können, mache ich unterwegs eine kleine Kräuterführung und erzähle was ich letztes Jahr als Kräuterpädagoge gelernt habe. Wir probieren verschiedene Kräuter bzw. Unkräuter. Dabei steckt Thorsten, einen Frauenmantel in Doris Haar. Steht ihr gut, oder?

Zum Ende unserer ersten Etappe laufen wir viel auf Teer, das schätzen unsere Füße nicht so. Alle spüren schon ein leichtes brennen und Peter hat die erste Blase, trotz eingelaufener Schuhe.

Thorstens Rucksack drückt etwas. Er meint, er würde heute Abend im Hotel eine Veranstaltung machen und dabei seine zu viel mitgenommen Dinge an den Mann/Frau bringen. Das kommt davon, wenn man sich

nicht an unsere Packliste hält. Wolfgang meint: “nach drei Tagen spürst du deinen Rucksack nicht mehr“. Um kurz vor 15:00 Uhr sind wir an unserem heutigen Ziel angekommen. Wir übernachten in der Rainhof Scheune in Burg-Birkenhof 1 km von Buchenbach entfernt. Dort geht morgen unsere zweite Etappe weiter.

Der Rainhof mit Gasthaus und Scheune sowie erhaltener Mühle mit Leibgedinge wurde 1790 erbaut. Er lag an der wichtigstenhistorischen Reiseroute von Frankreich nach Österreich. Er soll alsUmspannstation für die Kutschen vor der Steigungsstrecke durch das Höllental gedient haben. Der Rainhof, im Dreisamtal, wurde bereits früh urkundlich erwähnt. Im 16. Jahrhundert gehörte er zur Herrschaft Sickingen (Ebnet), kam 1658 durch Heirat an die Herren von Pfirt,und 1697 an die von Neveu. Erst 1829 wurde der Rainhof der Gemeinde Burg angegliedert. 1857 errichtete man, laut dem Bauforscher Stefan King, das heute noch bestehende Ensemble, zu dem auch die Rainhofscheune gehört, ganz neu – zusammen mit dem Haupthaus und einem kleineren, inzwischen abgerissenen, Nebengebäude. Die über 2000 Quadratmeter große, denkmalgeschützte Rainhofscheune wurde nach dem Kauf 2008 von der Rainhof GbR behutsam saniert. Beim Um- und Ausbau achtete man darauf, dass möglichst viel der alten Bausubstanz erhalten blieb. Unter Bewahrung des historischen Charakters desGebäudes eröffnete Mai 2010 im Erdgeschoss eine Gastronomie mit Terrasse und Gartenwirtschaft und eine 450 Quadratmeter große „Marktscheune“ mit mehreren Geschäften: Sportartikel, Biolandprodukte, Gartenbedarf und eine Buchhandlung mit Wohnaccessoires. Darüber entsteht ein Hotel mit 11 Zimmern.(www.rainhof-scheune.de)

 

Das Schöne daran, das jedes Zimmer anders gestaltet ist. Es gibt ein

Edelweißzimmer, ein Wanderzimmer, eine Bauernstube usw. Wie ihr seht, wunderschön.


Alle waren begeistert. Für die erste Nacht, nicht schlecht. Im Biergarten lassen wir uns mit Essen und Trinken verwöhnen. Jedem schmerzen die Beine. Somit kommt Wolfgang zum Einsatz. Er massiert uns die Beine. Die erste ist Doris, die auch gleich darauf eine Erleichterung verspürt,

was die Anderen nicht so recht glauben können. Am Ende ist Peter dran. Ihr seht es am Bild, das ist kein Spaß, wenn Wolfgang massiert. Ooooh, eine Runde Mitleid für Peter.


Leider gibt es für Thorsten keine Schwarzwälder Kirschtorte. Er meint, wenn er schon im Schwarzwald ist, will er auch eine Schwarzwälder essen. Die Torte, die er dann bekommt, ist auch mit viiiiiiel Sahne gefüllt.

 

Eine Schwarzwälder Kirschtorte (in der Schweiz: Schwarzwäldertorte) ist eine Sahnetorte, die sich seit den 1930er Jahren vor allem in Deutschland verbreitet hat und im Laufe der Zeit zu der beliebtesten deutschen Torte wurde. Heute gilt sie als die klassische deutsche Torte schlechthin und ist auf der ganzen Welt bekannt. Die genauen Ursprünge sind unklar, sie sind jedoch nicht zwangsläufig im Schwarzwald zu suchen. Abgesehen von der naheliegenden (jedoch bestrittenen) Theorie der Herkunft aus dem Schwarzwald existieren drei alternative Theorien zur Herkunft des Namens: Erstens könnte der schwarze Schokoladenraspel Belag zu dem Namen geführt haben, da dieser an einen dunklen Wald wie den Schwarzwald erinnert. Zweitens könnte die Zutat Kirschwasser zum Namen geführt haben, da dieses vor allem im Schwarzwald hergestellt wird. Drittens gibt es einen möglichen Vorgänger namens „Schwarzwaldtorte“, der jedoch vermutlich nicht aus dem Schwarzwald, sondern aus der Schweiz stammt. Möglich ist auch, dass sich der Name der Torte an eine bekannte Frauentracht aus dem Schwarzwald anlehnt: In den Schwarzwalddörfern Gutach, Kirnbach und Reichenbach ist das traditionelle Kleid der Mädchen schwarz wie die Schokostreusel, die Bluse weiß wie die Sahne und der Bollenhut besteht aus einem weißen Untergrund mit roten Kugeln, die stark an die Kirschen erinnern.(de.wikipedia.org)

 

Später gehen wir noch in der Ortschaft spazieren. „Füße auslaufen“ nennt Wolfgang das immer. Peter bleibt zurück, da sich tatsächlich schon eine Blase an seinem Zehen gebildet hat.

 

Sonntag 20.05.2012 Burg-Birkenhof – Titisee-Neustadt

 

Das Wetter ist wunderschön, strahlender Sonnenschein lädt uns zum wandern ein. Um 08:30 Uhr geht es los. Unsere heutige Etappe führt uns zum Titisee.

Als wir Richtung Buchenbach laufen kommen wir an der Gemeinde Himmelreich vorbei. Da kann der heutige Tag nur gut verlaufen. Im Osten von Himmelreich befindet sich eine spätkeltische Befestigung.

 

Als Tarodunum bezeichnet man eine ehemalige mit einem Wall gesicherte Siedlung von Kelten im Dreisamtal, auf den Gemarkungen Kirchzarten und Buchenbach gelegen. Allerdings konnten bisher innerhalb der Befestigung trotz intensiver Suche keine bedeutenden Reste der hier vermuteten menschlichen Siedlung gefunden werden, zu deren Schutz diese mächtige Befestigungsanlage gebaut worden sein könnte. Die einstige Befestigungsanlage nahm ein lang gezogenes Dreieck ein, das von den Quellflüssen der Dreisam flankiert und mit zusätzlichen Wällen abgesichert worden ist. Das Areal des ehemaligen Oppidum Tarodunum ist heute durch einen rund 7 Kilometer langen Lehrpfad erschlossen. Hinweistafeln befinden sich bei der Tarodunum-Grundschule in Burg-Birkenhof, beim Kreisverkehr Birkenhof, bei der Westspitze oberhalb des Zusammenflusses von Rotbach (Höllenbach) und Wagensteigbach sowie beim Gasthaus Schüssel am nördlichen Ende des Heidengrabens. Als Startpunkt wählt man am besten die Tarodunum-Grundschule in Burg-Birkenhof oder die Tourist-Info in Kirchzarten.

(www.badische-seiten.de)

 

Bevor es in den Wald geht, haben Wolfgang und ich uns ein kleines tägliches Ritual angewöhnt, dass wir bei unseren Wanderungen anwenden. Wir bitten um eine schöne Wanderung bei der wir alle wieder gesund und munter in unsere nächste Unterkunft kommen. Somit machen die Anderen erst mal eine kleine Rast auf dem Spielplatz, während wir „Hokuspokus“ machen.

Auf dem Weg nach oben überholen uns einige Fahrradfahrer. Bevor wir bei der Jugenhilfeeinrichtung in Breitnau, Hofgut Rössle, ankommen machen wir noch eine kleine Rast. Die Radfahrer, die uns vorher überholt haben, kommen hinter uns den Berg hoch. Da wir als Fußgänger abkürzen konnten waren wir schneller unterwegs. Einer erkennt uns wieder und kann nicht fassen dass wir vor ihm oben sind.

 

Über das Pfaffeneck und Nessellachen können wir schöne Ausblicke genießen. Nach dem Gebäude vom Hofgut gibt es eine Schaukel, die

gleich von Doris ausprobiert wird.


Das Höllental ist eine Talschlucht zwischen den Landschaften Breisgau und dem Hochschwarzwald. Das rund neun Kilometer lange Tal zwischen Hinterzarten und Buchenbach-Himmelreich wird vom Rotbach - der anfangs Höllenbach genannt wird - durchflossen.

(www.badische-seiten.de)

 

Der Weg führt uns steil bergauf bis zur Schutzhütte am Posthaldenfelsen. Wolfgang und ich hinken mal wieder hinterher. Bei der Hütte machen wir eine kurze Trinkpause und wundern uns das hier ganz schön was los ist.

Zu Hause, bei meinen Recherchen im Internet, habe ich erfahren dass es einen Posthaldenfelsen gibt, den wir nicht gesehen haben. Allerdings gibt es im Internet einige Bilder vom Felsen mit Blick ins Höllental und auf die Höllentalstrasse und fast keine Bilder über die Schutzhütte :-).

 

Als Posthaldefelsen bezeichnet man auf der Gemarkung von Breitnau im Hochschwarzwald einen markanten Felsen oberhalb der Posthalde im Höllental. Der heute recht klein wirkende Fels ist ein beliebter Aussichtspunkt im Höllental. Früher war der Fels um einiges größer,

die meisten Steine des Posthaldefelsen sind heute Teil der Blickhalde. Die

Blockhalde erstreckt sich unterhalb des Posthaldefelsen und ist eine ehemalige Grenze, die anzeigt, bis wohin einst die Gletscherzungen der Eiszeiten vorgedrungen sind.

(www.badische-seiten.de)

 

Nach einer kurzen Rast geht es weiter zum Piketfelsen. Der Felsen liegt auf 1.040m und bietet einen sehr schönen Ausblick ins Höllental, den wir uns mit einer kleinen Pause gönnen. Vor uns der Feldberg mit noch einigen Schneeflecken.

Weiter geht es über sehr schöne Waldwege. Wir beide sind halt wieder die letzten. In der Ruhe liegt die Kraft.


Alle warten schon unten am Gasthaus Ketterer. In dem wir sehr freundlich empfangen werden, vor allem die Großmutter ist sehr lustig. Man kann sich sehr gut mit ihr unterhalten.

Das Gasthaus Ketterer steht am oberen Ende der Ravennaschlucht am Heimatpfad Hochschwarzwald. Hinter dem Haus beginnt der Abstieg hinab in die enge Schlucht in Richtung Höllsteig. Ende des 18. Jahrhunderts war hier der Standort der ersten Löffelschmiede in diesem Gebiet.

(www.badische-seiten.de)

Und das allerwichtigste ist. Thorsten bekommt endlich seine Schwarzwälder Kirschtorte. Nach der Pause geht es weiter nach Hinterzarten.

Wir kommen an verliebten Bäumen vorbei, oder vielleicht auch ein Zwilling? Wer weiß. Oberhalb befindet sich das Gymnasium & Internat Birklehof. Im Internet habe ich nachgelesen, das es sich dabei um ein privates Internat und staatlich anerkanntes Gymnasium handelt.


Als wir durch Hinterzarten laufen entdeckt Doris das Cafe Diva. Da Thorsten schon seine Schwarzwälder hatte und wir ankommen wollen, weil uns schon langsam die Füße schmerzen, laufen wir weiter.

Nochmal kurze Rast vor dem Titisee. Dann geht es weiter zum heutigen Endspurt.

Am See angekommen tauscht Wolfgang seine Plastik Trinkflaschen

aus. Er wirft sie weg, da sie das eine Jahr im Keller einen furchtbaren Plastik Geschmack entwickelt haben.

Er kauft sich am Kiosk frisches Mineralwasser. Da sind halt meine Alu Flaschen super, aber er wollte ja unbedingt dieses Plastik haben.

Uns schmerzen die Füße, vor allem Peter mit seiner Blase. Jetzt müssen wir alle am Kiosk warten bis Wolfgang sein Wasser gekauft hat. Das ist ein Stopp für unsere Füße, die endlich ankommen wollen.

Es ist sehr viel los am See. Alle machen ihren Sonntagsspaziergang. Als wir an der Promenade mit den Läden und Cafés vorbeikommen ist es noch schlimmer. Touristen von allen Nationen sind hier anzufinden. Vor allem die große Kuckucksuhr auf dem Platz ist belagert. Das Bild ist vom nächsten Tag. Wir wollen einfach nicht mehr stehen bleiben. Nur ankommen.

Der alte Name des Ortes war "Viertäler". Er ergibt sich aus der Landschaftsgestalt der Gemeinde, nämlich aus den vier Tälern Altenweg, Spriegelsbach, Schildwende und Jostal. Seit dem 1. Mai 1929 wird der Ort wie der See, an dem er liegt, genannt. Der Name des Sees hat schon eine alte Geschichte. In einem Schreiben des Klosters Allerheiligen zu Schaffhausen von 1050 ist der Name Titinsee erwähnt, und in einer Urkunde vom 9. Oktober 1095 ist der See Titunsee genannt. Der Ursprung des Namens wird vermutet, weil zu der angegebenen Zeit römische Heere in der Nordschweiz lagerten und von dort aus nach Germanien und in unser Land vordrangen. Vermutlich gab man damals dem See den Namen "Titus" also Titunsee.(www.schwarzwald-tourismus.info)

 

Endlich sehen wir schon von weitem unser heutiges Hotel. Es ist knallgrün. Wir sind schon am Schlüssel entgegen nehmen, als Doris

richtig erledigt um das Eck kommt und singt: „Hello again, du ich möchte dich heut noch sehn….“ Wir brechen alle in Gelächter aus, auch der Besitzer kann sich nicht mehr halten.

Zum Abendessen haben wir einen guten Tipp für einen Italiener bekommen. Ebenso meint der Herr am Empfang, wir brauchen keine Angst zu haben, fast alle Touris sind abends wieder fort. Das ist fast jeden Sonntag so und er hat Recht. Es herrscht abendliche Stille am Titisee. Wir sitzen oben auf der Terrasse vom Italiener und können es gut beobachten.

 

Montag 21.05.2012 Titisee-Neustadt - Schattenmühle

 

Heute geht es in die Wutach Schlucht. Frühstück war sehr gut und reichlich. Um 09:00 Uhr geht es los. Wir müssen noch ein Stück

zurück an den See und dabei machen wir sehr schöne Fotos vom ruhigen morgendlichen See.


Schnell noch ein paar Bilder schießen, denken sich Doris und Wolfgang.

Das Wetter ist heute etwas trüb und diesig. Als wir in den Wald kommen, sehen wir schon rechts von uns, eine riesig dunkle Wolke. Wolfgang ruft: „stopp, alle stehen bleiben. Hände zum Himmel und Wolken verschieben“. Was wir auch ganz brav machen. Die Regenwolken werden von uns verschoben.

Die vorbei fahrenden Fahrzeuge werden sich ihren Teil denkenJ. Uns egal.

Hauptsache regenfrei.

 

Bis zum Einstieg in die Wutach Schlucht sind es noch ca. 12 km, somit laufen wir erst mal eine Zeitlang im Wald. Zum Hochfirst (1.192m) müssen wir steil nach oben laufen, aber dafür haben wir einen wundervollen Ausblick auf den Titisee. Hier oben befindet sich die größte deutsche Naturschanze.


Bereits 1932 entstand die erste Hochfirstschanze, damals noch als 60-m-Schanze. Die große Hochfirstschanze entstand 1950 mit einem K-Punkt von 80 m. In den Folgejahren wurden diverse Umbauten an der Schanze ausgeführt; die mit rund 3,7 Mio. Euro umfangreichste im Jahr 2001 führte dazu, dass diese Sprunganlage in den FIS-Continental-Cup aufgenommen wurde. 2003 wurde das Profil der Schanze verändert, und der K-Punkt auf 125 m verlegt.

(http://de.wikipedia.org)

 

Vom Aussichtsturm hat man einen wunderbaren 360º-Rundblick. Da der Lothar die Tannen am Hochfirst (1200 m.ü.M.) nach Westen gefällt hat,

kann man nun auch ohne Turm zum Titisee und Feldberg blicken. Aber die 140 Stufen hoch zur Aussichtsplattform lohnen allemal.

(www.frsw.de)

Wir kommen zum Vögelesfelsen der evtl. eine Keltenhinterlassenschaft bzw. ein Kraftort ist.

Dieser Felsen war sicher eine keltische Kultstätte. Dafür sprechen die besondere Energiestruktur der 2 Felsblöcke als auch die 7 Energieringe (Stufen) um den Kultplatz. Eigentlich sind es zwei nebeneinander liegende Felsblöcke. Sie verkörpern unterschiedliche Kräfte. Wenn man sie berührt (geht unten am Hang an der Spalte zwischen den bei-den am besten) stellt man fest, dass sie unterschiedliche Temperaturen haben. Der eine kann sich kühl und, wenn man sich gegen ihn lehnt, fordernd, der andere warm und entspannend anfühlen. Mein Freund Klaus Hör aus Titisee-Neustadt hat einen Verwandten im Rheinland, der schwer Rheumakrank ist und ständig Schmerzen hat. Er hat ihn auf einer Wanderung mit zu dem Vögelesfelsen genommen, um ihm diesen zu zeigen. Zur besonderen

Überraschung erklärte der Verwandte nach einiger Zeit an dem Felsen, dass er keine Schmerzen mehr habe. Daraufhin habe er mehrfach in den kommenden Jahren den Felsen besucht - immer mit der gleichen Wirkung. Nun habe der Verwandte ein Foto bei sich zu Hause. Angeblich soll das intensive betrachten des Fotos und die Erinnerung an den Ort selbst eine schmerzstillende Wirkung haben. Solltest Du mal in die Gegend kommen, kannst Du diesem unscheinbaren Felsen im Wald ja

einen Besuch abstatten. Auch wenn es auf den ersten Blick nur ein Felsen im Wald ist, ist es doch ein ganz besonderer Ort. Vielleicht spürst Du auch die besondere Kraft, die von ihm ausgeht.

(www.thomas-scheld.de/info/VF.pdf)

 

Meine Zehennägel schmerzen mich schon wieder, das hatte ich letztes Jahr bei der Wanderung schon. Ich habe mir extra neue Schuhe gekauft und meine Nägel haben ein Jahr gebraucht um nachzuwachsen und jetzt, habe ich schon wieder Probleme. So ein Sch…. Peter geht es mit seiner Blase am Zehen auch nicht so gut. Wir quälen uns auf diesem Weg, genießen ihn aber trotzdem. Nützt ja nichts, wir wollen ankommen.

Wir sehen vor uns die Ortschaft Lenzkirch-Kappl und machen nochmal eine kurze Trink und Fotopause am Ehrendenkmal für den deutsch-französischen Krieg von 1870-71. Die Sonne ist zum Vorschein gekommen, somit hat das Wolken verschieben geholfen.


In der Ortschaft machen wir Rast und trinken nochmal einen Café im Gasthof Straub. Thorsten bekommt wieder seine geliebte Schwarzwälder.

 

Da es so wunderschöne Wiesen auf dem Weg zur Schlucht gibt, erkläre ich noch einige Kräuter die wir dann auch gleich ausprobieren, wie die Kühe auf der Weide, lach….


Dann geht es runter in die Schlucht. Es sind sehr schöne Wege. Der Bärlauch ist am blühen und wachsen, alles duftet danach. Die ganze Schlucht ist voll. Ebenso begegnet uns immer wieder der Waldmeister, der allerdings nur duftet wenn er welkt.


Trotz schmerzender Zehen ist die Schlucht wunderschön.

Wir können uns gar nicht satt sehen, an dieser schönen Landschaft. Und da das Wetter mitmacht ist der Weg gut begehbar.

 

Als wir im Wald eine Trinkpause machen bemerken wir dass es immer dunkler wird. Wolfgang und ich treiben an. Wir müssen schneller gehen damit wir trocken ankommen. Es sieht nach Gewitter aus und das möchte ich im Wald nicht erleben. Also, auf den Weg schauen und marschieren hoch und runter.


Thorsten ist uns immer voraus und ständig am Bilder machen. Er hat eine Kondition, bewundernswert.

 

So ca. 4 km vor der Schattenmühle unserem heutigen Etappen Ziel fängt es zu tröpfeln an. Wolfgang meint das verzieht sich wieder. Ich bin mir da nicht so sicher. Doris erklärt sich mit mir solidarisch und wir ziehen unsere Jacken an.

Aber bald hört es wieder auf und wir ziehen uns wieder aus, da es viel zu warm ist. Am Räuberschlössle wollen Thorsten und Doris Bilder machen, wir drei gehen weiter. Wir können nicht mehr stehen bleiben, wollen einfach nur noch ankommen.


Allzu viel darf man von dem Schlössle allerdings nicht erwarten. Denn es handelt sich lediglich um eine Felsenburg, die im 14. Jahrhundert als Neu Blumegg von den Herren von Blumegg auf einem steilen Quarzporphyrfelsen errichtet wurde, um im Bauernkrieg von 1525 zerstört zu werden. Nachdem die Ritter ihre vermeintlich uneinnehmbare Festung aufgegeben hatten, diente die Burg üblem Gesindel als Unterschlupf, das von hier aus die umliegenden Dörfer überfiel. Wegen ihnen bekam die Festung später den Namen Räuberschlössle, wie ein Schild vor Ort informiert. Bis auf ein paar Mauerreste blieb von der Burg so gut wie nichts erhalten. Lohnen tut sich der kurze Abstecher zur Burg damit hauptsächlich wegen des hübschen Tiefblicks hinab auf die Wutach.

(www.suedschwarzwald.biz)

 

Da sie zu zweit sind, laufen wir zügig weiter und verständigen uns immer wieder mit Pfeiftönen. An einer Verzweigung bleiben wir stehen um auf die beiden zu warten. Auf einem Schild steht: „100 m Rast“, na endlich. Wir denken das Schild ist von der Schattenmühle, von wegen. Es ist nur eine Bank mit Tisch an der man mitten im Wald Brotzeit machen kann.

Hinter uns fängt es zu Donnern an. Alle ziehen nochmal an. Wir laufen sehr schnell auf die Schattenmühle zu, endlich. Es ist jetzt 17:00 Uhr.

Weil ich froh bin ohne Regen angekommen zu sein, lade ich alle zu einem Schnaps ein. Den wir uns noch bestellen, bevor wir unsere Zimmer beziehen. Als wir endlich anstoßen können, geht draußen der Regen los.

Auf dem Zimmer angekommen schüttet es wie aus Kübeln, da hätten auch unsere Jacken nichts mehr genützt. Wir stehen unter der Dusche

und sind stolz auf uns. Jetzt kann es regnen uns doch egal.

 

Das Personal in der Schattenmühle trägt die Schwarzwaldtracht. Gut das Doris ein Foto gemacht hat.

Das auffälligste Merkmal der Schwarzwaldtrachten ist der Bollenhut. Diese

Kopfbedeckung hat internationale Bekanntheit erlangt, obwohl sie eigentlich nur in den Gemeinden Gutach, Kirnbach (Wolfach) und Reichenbach (Hornberg) getragen wird. Seit Mitte des 18. Jahrhunderts tragen Frauen auf einem Strohhut angebrachte Wollbommel. Jeder Hut hat elf Bollen als Symbol für das Erdliche, die vier Himmelsrichtungen und den dreieinigen Gott. Ein einzelner Bollenhut bringt dabei bis zu zwei Kilogramm auf die Waage. Getragen wird der Bollenhut heute zu traditionellen Veranstaltungen und Prozessionen. Neben dem Hut mit

roten Bollen gibt es auch eine schwarze Variante. Denn die Farbe der Bollen verdeutlicht den Ehestand der Trägerin: Während unverheiratete Mädchen rote Bollen tragen, so setzen verheiratete Frauen einen Hut mit schwarzen Bollen auf.

(www.schwarzwald-geniessen.de)

 

Vor dem Abendessen gibt es für Thorsten, na, dreimal dürft ihr raten??? Eine Schwarzwälderkirschtorte. Wir haben hervorragend gegessen und sind bald im Bett gelandet. Auf dem Hausdach haben wir einen Schlafwandler gesehen.

 

Dienstag 22.05.2012 Schattenmühle – Blumberg

Es hat die ganze Nacht geschüttet. Noch ist alles feucht. Wolfgang hat gleich nach dem Aufstehen meine großen Zehen massiert. Sie sind knallrot. Die Durchblutung ist fehlerhaft. Die restliche Wutachschlucht

möchte ich aber unbedingt noch sehen. Heute Abend schau mer mal.

Um 09:00 Uhr gehen wir los. Allerdings ist heute mehr los. Von Schulklassen bis Wanderer ist auf dieser Strecke mehr geboten als gestern. Es gibt mehr Rastplätze vielleicht darum? Einmal laufen wir oberhalb der Wutach und einmal unten. Es ist wieder wunderschön. Wir sind alle nur am fotografieren.

Die Wutachschlucht ist ein Engtal im Verlauf der oberen Wutach mit drei schluchtartigen Abschnitten, deren unterster auch als Wutachflühen

bekannt ist. Sie durchschneidet die südliche Baar vom östlichen Hochschwarzwald ostwärts bis an den Trauf der Schwäbischen Alb, die

hier in den Randen übergeht. Die 60 bis 170 Meter tiefen Schluchten erstrecken sich (ohne Nebenschluchten) über 33 Flusskilometer und sind in vieler Hinsicht bemerkenswert. Ihre geologisch junge, prototypische und anschaulich fortwährende Entstehung bringt eine große Vielfalt an Geo- und Biotopen hervor und ermöglicht einen entsprechenden Reichtum an Tier- und Pflanzenarten.

(http://de.wikipedia.org)

Gut das es nachts so geregnet hat. Die Bäche und Wasserfälle sind gefüllt und schön anzusehen.

Unterwegs meint Thorsten: „das kann man doch essen, oder?“ Er zeigt mir einen Giersch. Ich bejahe und dann nimmt er noch einen Bärlauch mit Blüte steckt es schön zusammen und meint: „es soll ja auch schön aussehen wenn man es isst“ und vernascht alles. Thorsten ist unser Sonnenschein, würde man bei Kindern sagen, er muntert uns immer wieder auf. Ab 10:00 Uhr kommt die Sonne.

Peter hat große Beschwerden mit seinen Füßen und mir geht es auch nicht besser. Um 14:00 Uhr machen wir eine Pause auf einer Brücke. Wir haben nur noch 6 km nach Buchenberg. Das geht ja noch, denken wir.

Wir kommen aus der Schlucht über ein Holzwerk und gehen dann wieder in einen Wald. Es geht Richtung Achdorf. Dort wollen wir nochmal ein Café suchen und evtl. noch mal rasten. Ist ja nicht mehr so weit.


In Achdorf angekommen sehen wir nur etwas unterhalb ein Café, aber keiner will runter und wieder hochlaufen, uns reicht es jetzt bald, aber es ist ja nicht mehr weit. Lt. Wegweiser nur noch 3,5 km, dass schaffen wir locker. Wir beschließen durchzulaufen und erst in Buchenberg in ein Café zu gehen.

Der Weg führt uns wieder hinauf in den Wald. Wir sind schon ein Stück im Wald unterwegs als ein Rot/weißes Band auftaucht. Gesperrt, weil Bäume umgestürzt sind. Na dann, auf die andere Route ausweichen. Es ist teilweise ganz schön eng und auch rutschig. Wir müssen vorsichtig gehen und auf den Boden sehen.

 

Jeder geht für sich. Doris ist die Erste. Sie hat an ihrem Rucksack eine Pfeife und gibt uns immer wieder Töne, damit wir wissen, sie ist in

unserer Nähe. Thorsten und ich sind die nächsten. Peter und Wolfgang lassen sich etwas zurückfallen. Wir laufen und laufen und laufen…. Es nimmt keine Ende und immer noch nach oben, wahnsinn. Das letzte Stück hat es in sich. Irgendwie finden Thorsten und ich keinen Wegweiser

mehr. Einige Bäume haben weiße Bänder um, also halten wir uns daran, einfach nur raus aus diesem Wald.

 

Wir rufen nach Doris, da wir schon länger keinen Pfiff mehr gehört haben. Nichts, wo ist sie denn? Thorsten läuft vor und kommt wieder zurück. Er kann sie nicht finden. So ein Sch….. Wir beschließen die anderen beiden nicht zu beunruhigen und jetzt erst mal aus dem Wald zu finden. Wir beide gehen bis ganz oben. Komisch keine Doris. Wir rufen Wolfgang und Peter zu das wir oben sind. Ganz langsam kommen sie auch nach

oben.

 

Peter schmerzt jetzt auch die Hüfte und Wolfgang ist nur am stöhnen. Peter meint schon Wolfgang schafft es nicht mehr nach oben, hat seinen Schmerz unterdrückt um Wolfgang, zuzuhören. Oben sagt er zu Peter, naja so schlimm ist es gar nicht. Mir geht es wieder ganz gut. Peter ist am Ende. Er kann es nicht fassen. Er kann sich kaum rühren alles schmerzt und Wolfgang geht es wieder gut?

 

Nun sind wir alle vier oben, aber Doris können wir nicht finden. Wir laufen Richtung Ortschaft und siehe da Doris sitzt unten auf einer Bank und wartet auf uns. Als wir ankommen lacht sie und meint: “wo kommt denn ihr her? Es wäre bei der Rohrleitung die im Wald lag, rechts abgegangen und wir hätten gar nicht den ganzen Berg hochlaufen müssen, na toll“. Peter kann fasst nicht mehr laufen. Er sagt zu Wolfgang: „ich hatte richtig Mitleid mit dir, dachte du schaffst es nicht mehr den Berg hoch und jetzt, na super, das nächste mal schaue ich nur noch auf mich und überhöre dein gejammere“.

 

Trotz allem sind wir alle stolz auf uns. Allerdings beschließen Peter und ich morgen nicht mitzulaufen. Unsere Füße brauchen einen Tag Ruhe.


Unsere Zehen Bilder erspare ich euch. Im Hotel werden wir freundlich empfangen und wir bekommen ein sehr gutes Essen. Wolfgang und ich bestellen auch noch einen riesigen Nachspeisenteller für 2 Personen. Mmmmmh der ist so lecker. Neben uns sitzt ein Paar aus Kiel, die auch den Querweg laufen.

Dienstag 23.05.2012 Blumberg - Engen

Wir haben uns gestern noch erkundigt ob wir mit der Bahn fahren können. Die Wirtsleute haben uns abgeraten, dass wäre zu umständlich. Wir sollen lieber mit dem Taxi fahren. Also lassen wir uns eines rufen. Die Anderen warten noch bis wir abgeholt werden und laufen dann um 09:00 Uhr los. Unser Taxifahrer ist recht gesprächig und ich natürlich auch. Es ist gut dass wir heute nicht laufen, morgen geht es wieder besser. Wir bekommen ein Doppelzimmer mit einem riesigen Balkon, den wir beide von unseren Zimmern aus betreten können. Das ist ja wie verabredet, somit können wir zusammen die Sonne genießen. Da wir immer andere Schuhe dabei haben, Crogs, können wir uns in der Stadt umsehen.

 

Engen ist eine Stadt im Landkreis Konstanz, am Westrand des Hegaus gelegen. Die historische Altstadt gilt als eines der besterhaltenen mittelalterlichen Stadtensembles Süddeutschlands und steht seit 1977 unter Denkmalschutz.

(www.badische-seiten.de/engen)

Wir finden in der Nähe ein nettes altes Café. Wir bestellen und sagen wir würden eine ganz große Tasse Milchkaffee wollen. Sie meint das ist kein Problem und wir bekommen einen halben Liter. Super so gefällt uns das. Die Sonne scheint und wir haben Pause. Aber ehrlich, irgendwie suchen wir eine Ausrede. Es wäre ja heute wirklich nicht gegangen, mir tut alles weh. Ja stimmt lieber heute pausieren und morgen können wir wieder laufen und und und… eigentlich doof oder? Aber so ist das halt.

 

Danach gehen wir noch spazieren. Ich entdecke einen Buchladen und kaufe mir ein kleines Taschenbuch. Die Dienstagsfrauen. Zur Geschichte: Einmal im Jahr unternehmen die fünf Frauen etwas gemeinsam. Dieses Jahr haben sie etwas ganz Besonderes vor: Pilgern auf dem Jakobsweg. Das will ich heute ganz gemütlich auf dem Balkon lesen.

 

Doris, Wolfgang und Thorsten haben, im Gegensatz zu uns, noch etwas Nebel. Sie sehen sich die Sauschwänzle Bahn an.


Sauschwänzlebahn: Seit 1977 fährt die Museumsbahn. Wegen ihres gekringelten Verlaufs wird sie im Volksmund Sauschwänzlebahn genannt. Offiziell nennt man die Bahnstrecke Wutachtalbahn. Im Bimmelbahntempo fährt die alte Dampflock über großartige Viadukteund viele Kehrschleifen sowie durch den einzigen Kreiskehrtunnel Deutschlands. Sehenswert ist auch das Eisenbahnmuseum im Bahnhof Zollhaus, mit vielen Erinnerungen aus der Dampfzeit der Eisenbahn. Hier kann auch das Reiterstellwerk besichtigt, sowie eine Wanderung auf dem Eisenbahn - Lehrpfad begonnen werden.

(www.badische-seiten.de)

Sie beschließen eine kürzere Variante zu laufen, damit sie schneller bei uns sind. Den steilen Berg zur Buchberghütte haben sie ausgelassen.


Schon bald kommt die Sonne durch. Auf dem alten Postweg von Tengen nach Engen sind sie wieder auf der Strecke des Querweges. Ein breiter gemütlicher Weg.


Von unserem Balkon aus wird es, um die Mittagszeit, ganz schwarz. Wir drücken die Daumen, damit die drei nicht in den Regen kommen.

 

Lt. Ihren Aussagen haben sie wieder die Wolken verschoben und es hat nur leicht geregnet. Doris hat ihre Regenkleidung angezogen. Ich hätte mich diesmal, wäre ich dabei gewesen, solidarisch erklärt. Lieber zu früh anziehen, als zu spät.

 

Was ich lustig fand waren zwei Bilder die Wolfgang kurz hintereinander geschossen hat.


Weil man die Wanderstöcke nicht gleich erkennt; sieht es aus wie ein Römer mit Helm. Nichts für ungut.

 

Unterwegs machen die drei eine Bekanntschaft mit einer älteren Dame um die 80. Sie erkennt gleich das Doris aus dem Frankenland stammt. Und erzählt von ihren Schwestern die schon alle über 100 sind. Ebenso erzählt sie ihnen dass ihr Schwiegersohn in einem Amt arbeitet. So wie Doris und Thorsten nur in einer anderen Stadt.

 

Um 15:00 Uhr sind sie in Engen. In der Zwischenzeit hat es bei uns leicht geregnet. Wir beschließen, da noch früher Nachmittag ist, nochmal in ein Café zu gehen. Peter und ich kennen den Weg ja schon.

Wir landen im Café Mäders und kommen mit dem Besitzer Herrn

Julius Mäder ins Gespräch. Da wir Karten für den morgigen Tag dabei haben, berät er uns wie wir morgen laufen sollen. Er gibt uns Infomaterial mit Karten die unseren morgigen Weg beschreiben mit. Er schlägt uns die Burgentour vor. Wir sollen das erste Stück mit dem Zug fahren und uns auch unbedingt die Burg Hohentwiel ansehen.

 

Und diesmal gibt es 3 Schwarzwälder. Zwei zeigen sich solidarisch mit Thorsten.

 

Das Hegau ist eine malerisch sehr schön Landschaft mit seinen Vulkanhügeln. Vor etwa 14 Millionen Jahren bildeten sich am

Schnittpunkt zweier geologischer Störungslinien im Bereich des Oberrheingrabens rund ein Dutzend aktiver Vulkane. Deren längst erloschene Phonolit- und Basaltkegel, die zwischen 643 m und 867 m hoch aus dem rund 400 m hohen Umland aufragen, prägen bis heute das einmalige Landschaftsbild.

Lebensader des Hegaus ist das Flüsschen Hegauer Aach, gespeist durch die größte Quelle Deutschlands. Im Aachtopf beim gleichnamigen Städtchen sprudelt das Wasser aus einem unterirdischen Karsthöhlensystem nach oben in den Quelltopf – bis zu 24.000 Liter sind es pro Sekunde. Woher die großen Wassermengen stammen, war lange Zeit ein Rätsel. Diesem Phänomen kam man erst vor gut 100 Jahren auf die Spur. Denn 12 km nordwestlich des Aachtopfs versickert die Donau an ca. 130 Tagen im Jahr gänzlich im Boden. Um herauszufinden, wohin die junge Donau verschwindet, wurden in Immendingen große Mengen Salz in den Fluss gekippt. Gut anderthalb Tage später schmeckte das Wasser im Aachtopf extrem salzig: Das Geheimnis um die versickernde Donau war gelöst.

(www.wandermagazin.de)

 

Abendessen gibt es in unserem Hotel. Wir können im Freien sitzen, da das Wetter noch sehr schön ist. Bis 21:30 Uhr erzählen wir uns Witze und die drei erzählen Peter und mir was sie den ganzen Tag erlebt haben.

 

Wir haben auch wieder das Paar aus Kiel getroffen, die am Vorabend im Gasthof neben uns saßen. So sieht man sich wieder.

Mittwoch 24.05.2012 Engen - Singen

 

Peter schneidet heute seine Wanderschuhe auf um seinen Zehen zu schonen.

Sowie uns Herr Mäder empfohlen hat, fahren wir ca. 20 Minuten mit dem Zug nach Mühlhausen und starten dort unsere Tour. Die erste Burg die wir besichtigen ist die Mägdeburg.

 

Die Burg Mägdeberg war eine stattliche Festung oberhalb von Mühlhausen im Hegau, deren Entstehung ins 12. Jahrhundert zurückgeht. Sie wurde als Höhenburg errichtet und steht auf dem Gipfelplateau des Mägdebergs. Der Mägdeberg wird schon seit Jahrtausenden bewohnt, man geht sogar davon aus, des sich auf dem Berg eine prähistorische Kultstätte

befand. Auch die Kelten aus der älteren Hallstatt- und La-Tene-Zeit

hinterließen ihre Spuren. Der Mägdeberg war vermutlich auch bei den Kelten eine Kultstätte, ein "Berg der Jungfrauen". Als Kultstätte wurde die

keltischen "Drei Beten" oder "Drei Matronen", die drei jungfräulichen Muttergottheiten Ainbed, Worbed und Wilbed, verehrt. Die Verehrung wurde im Mittelalter durch eine Marienwallfahrt mit den drei heilige Mägde namens Margaretha, Barbara und Katharina abgelöst, die sich bis zur ersten Zerstörung der Burg 1378 erhalten hat. Im 15. Jahrhundert errichtete man auf dem Mägdeberg eine der heiligen Ursula und ihren Gefährtinnen geweihte Kapelle.

(www.badische-seiten.de)

 

Noch ist er sehr neblig und kühl. Wir haben sogar einen Bär gesehen.


Unterwegs entdecken wir viele schöne Blumen. Ich komme einfach nicht daran vorbei. Finde alle wunderschön und muss sie fotografieren.


Vor dem Tor entdecken wir die Hüter der Burg.


Sie schauen recht finster drein, aber davon lassen wir uns nicht abhalten. Wir treten ein…

und siehe da ein Ritter. Hat er sich in der Zeit geirrt? Erst der Bär dann der Ritter? Man hört ja immer von Zeitreisen.

Nein, natürlich nicht. Eine Schulklasse ist auf der Burg und soll erfahren wie es damals war als die Ritter noch hier hausten. Noch ist es neblig,

aber es wird schon. Schließlich sind wir schon geübt im Wolken verschieben.

Und weiter geht es zur nächsten Burg.


Die nächste die wir uns ansehen ist Hohenkrähen.

 

Die Burg Hohenkrähen ist eine Ruine auf dem Berg Hohenkrähen nahe den Orten Duchtlingen und Mühlhausen-Ehehingen im Hegau. Die 644 m ü. NN. hohe Erhebung ist ein typischer Berg im Hegau und vulkanischen Ursprungs. Der Name des Bergs und der Burg wird auf das keltische Wort "craig" für Fels zurückgeführt. Die Burg wurde wohl von den Herren von Kräen Mitte des 12. Jahrhunderts errichtet. Angehörigen des Geschlechts war die günstig gelegene Feste Hohenkrähen eine Zeit lang Ausgangspunkt für ihre Raubzüge und sicherer Zufluchtsort. Die Burg hielt während der so genannten Friedinger Fehde 1479/80 der württembergischen Belagerung stand.

Die Geschichte der Burg und ihrer verwegenen Besitzer eignete sich bestens für Geschichten und Legenden. Die Legende vom Poppele unter anderem hat in der Region viele lokale Überlieferungen. Sie handeln alle vom Burgvogt und Raubritter Popolius Maier, der etwa Anfang des

15. Jahrhunderts auf der Burg lebte und der Legende nach, zur Strafe für

begangene Bosheiten, als "Burggeist Poppele" rastlos durch die Umgebung ziehen musste. Ein Feldkreuz am Fuße des Berges soll vor dem Geist schützen.

(www.badische-seiten.de)

 

Wir treten ein …

und müssen feststellen, dass es noch steil nach oben geht. Peter, Wolfgang und ich haben keine Lust am Seil steil bergauf zu gehen. Thorsten und Doris lassen die Rucksäcke bei uns und gehen nach oben. Wir drei bleiben im Innenhof und genießen die Sonne und die Pause.


Als die beiden runter kommen muss Thorsten sich noch etwas ausruhen und Wolfgang ärgert ihn. Die Katze fühlt sich in Ihrer Ruhe gestört und denkt sich bestimmt. Was machen denn die da alle in meinem Revier.


Na dann werden wir wieder ab düsen, damit sie ihre Ruhe genießen kann. Die nächste Burg ist Hohentwiel, die wir ansteuern werden.

 

Der Hohentwiel, der König der Hegauvulkane, wird Sie mit seiner größten deutschen Festungsruine von 9,92 ha zu begeistern wissen. Seine heutige Form erhielt der Hohentwiel während der Eiszeit, vor neun Millionen Jahren. Im Jahre 914 erbaut, diente die Burg als Wohnsitz Herzog Burkhards III und seiner Gemahlin Hadwig. Durch Scheffels Roman "Ekkehard" ist deren Geschichte noch heute lebendig. Nachdem die Burg im Besitz mehrerer Adelsgeschlechter war, erwarb Herzog Ulrich im Jahre 1538 den Berg für das Haus Württemberg.

 

Aus der Burg wurde eine Festung, die im darauffolgenden dreißigjährigen Krieg eine wichtige Rolle spielte. Der berühmte Kommandant Major Konrad Widerholt verteidigte die Festung in fünf Belagerungen und konnte sie 1650 unbezwungen seinem Herzog Eberhard III von Württemberg zurückgeben. Im 18. Jahrhundert diente die Festung als Strafplatz für wichtige Staatsgefangene, bis sie 1801 von den Franzosen durch Sprengung zerstört wurde.

Erst im Jahre 1969 wurde die im Besitz des Landes Baden-Württemberg befindliche Enklave in die Gemarkung der Stadt Singen eingegliedert. Heute steht die Ruine nicht nur für Touristen und Historiker im Blickpunkt – auch Einheimische nutzen die Festung als stimmungsvollen Rahmen für Feierlichkeiten.

(www.hegau.de)

 

Es ist ein sehr schöner Weg zu laufen. Keine große Steigung einfach den Weg entlang. Kurz vor Hohentwiel brauen sich wieder einige Wolkenformationen zusammen. Wolfgang, Peter und ich wollen nicht mehr nach oben gehen. Unsere Füße schmerzen und wir haben keine Lust, vielleicht doch noch in ein Gewitter zu kommen. Thorsten und Doris möchten unbedingt noch hinauf. Wir verabschieden die beiden und gehen weiter direkt nach Singen zu unserem Hotel.


Hier verabschieden wir die beiden. Thorsten macht noch ein Abschiedsfoto vor dem evtl. Gewitter? Jetzt müssen sie zu zweit Wolken verschieben.