Schottland

Wandern in den Western Highlands

Auf den Spuren von Rob Roy

01.07.2006 – 08.07.2006

 

Samstag 01.07.2006

 

In der Früh um 5:30 Uhr klingelt der Wecker, endlich geht es los. Unser
Flughafentransfer hat etwas Verspätung, er kann unsere Straße nicht finden.
Trotz Navi, keine Peilung.

Um 8:30 Uhr sind wir in München, am Flugplatz. Taschen abgeben und dann
gibt es noch eine kleine Stärkung. Wolfgang hat noch nichts gefrühstückt.

Einchecken um 9:30 Uhr. Der Flughafenbeamte ist recht witzig, wir müssen
unsere Bergschuhe ausziehen, Kontrolle. Wir unterhalten uns über Stinkefüße,
die wir
Gott sei dank, noch nicht haben. Kurz nach 10:00 Uhr geht es ab nach
Amsterdam. Wieder einchecken. Schnell bis ans andere Ende des Flughafens rennen
und der ist nicht gerade klein. Zwischendrin noch eine Toilette mitgenommen und
dann auf Gate D6. Wieder Schuhe ausziehen, diesmal nur bei Wolfgang. Duftnote,
gut. Dann stellen wir fest das Gate D6 auch noch in einzelne Alphabete
aufgeteilt ist, wohin denn jetzt? Wolfgang ganz mutig, trotz behaupteter
Englischschwäche, fragt nach. Eine freundliche Stewardess, gibt ihm sofort
Auskunft Gate D6k. So, nun ab in den Flieger und nach Glasgow.

Als wir landen ist es leicht bewölkt, trocken und so ca. 20 Grad. Unser Bustransfer,
für das Hotel steht schon bereit und nun geht es 1 ½ Stunden über schmale
Straßen und mit Linksverkehr in die erste Unterkunft. Hotel Killin in Killin.
Ein wunderschöner kleiner Ort.

Killin ist ein Dorf in Schottland am Fluss Dochart gelegen, der östlich von Killin in den Loch Tay (Taysee) fließt. Die Hauptstrasse A 827 führt am Südende des Ortes über die spektakulären Wasserfälle,

die Falls of Dochart, die als Hauptattraktionen des Ortes gelten. Eine einspurige Brücke bietet eine gute Sicht auf die ausgedehnten Stromschnellen. Auf einer Insel in der Mitte des Flusses liegt der alte
Friedhof des Clans McNab. Nicht weit von den Wasserfällen entfernt befindet sich das Breadalbane Folklore Centre das im Gebäude einer ehemaligen Wassermühle eingerichtet wurde und die Touristeninformation sowie eine Ausstellung über die Lokalgeschichte und die angeblich heilenden Steine des keltischen Missionars St. Fillan enthält.

Vom Ufer des Loch Tay führte bis 1939 eine Dampferlinie über den See, und ein Eisenbahnanschluss, eine Nebenlinie der Callander & Oban Railway, brachte Gäste in den Ort, so dass Killin sich schon um die Jahrhundertwende als Urlaubsort etablieren konnte. Heute befinden sich am Ufer des Sees ein Camping- und ein Golfplatz. Nahebei liegt ein Wasserkraftwerk, das mit Rohrleitungen von den nördlich gelegenen Bergen gespeist wird. Am nördlichen Ortsrand sieht man Ruinen des Finalarig Castles, das um 1620 von Black Duncan of Glen Orchy, einem Mitglied des Clans Campbell erbaut wurde.

Die Dorfhalle und die beiden Kirchen liegen am Ortsrand des Ortes. Die Church of Scotland-Kirche stammt von 1744 und ist stolz auf ein Taufbecken, das angeblich aus den frühesten Tagen der
Christianisierung Schottlands stammt. Killin ist umgeben von eindrucksvollen Bergen, von denen Ben Lawers im Nordosten mit 1214 Metern der höchste ist.

(de.wikipedia.org)

Im Hotel stellen wir fest das unsere mitgebrachten Eurostecker nicht passen. Wir laufen
in die Stadt um einen Neuen zu kaufen. Uns war allerdings total entfallen was eigentlich Strom auf Englisch heißt, dann ist mir Energy eingefallen. Im Laden angekommen frage ich: „Have you Energy?“ und mache eine Handbewegung, als würde ich einen Stecker einstecken. Sie hat mich sofort verstanden und schickt uns in ein Geschäft mit Elektrozubehör. Dort habe ich das gleiche Spiel vollzogen und die Dame sagte: „Adapter?“ Na klar, Adapter, ist doch so einfach, man muss nur darauf kommen.

 

Zurück im Hotel gibt es Abendessen. Wir bestellen zwei Guinness (Irisches Stout – Bier) 4
Pfund 60 sind ca. 6,90€ für beide Gläser. Das Abendessen besteht aus:

Vorspeise:       salzige Butter mit einer Semmel. Wolfgang bekommt Eier mit Scrimpssalat. 

Hauptspeise:   Macaroni mit Käse überbacken dazu Kartoffelpüree; Wirsing- und
Kohlgemüse.
Geräucherter Lachs mit Petersilien – Yoghurt – Soße und das gleiche Gemüse und Püree wie bei mir.

Nachspeise:    Rhabarberkuchen mit Eis.

 

Uns hat es gut geschmeckt. Danach gehen wir in der Stadt spazieren, um uns noch etwas die Füße zu vertreten. Um 22:00 Uhr liegen wir im Bett.

Sonntag 02.07.2006


Frisch und munter geht es am nächsten Tag erstmal zum Frühstücksbüffet. Es gibt viel
Toast,
weiße Bohnen, gebratener Speck usw.

Wir erfahren, dass wir zwei Gruppen mit 24 Leuten sind und zwei Führer haben. Tom Ross ein
wirklich vornehmer und lieber Schotte und Anja aus der Nähe von Heidelberg,
eine
ausdauernde Wanderin. Wir 12 und Tom werden mit dem Bus abgeholt und fahren nach Tyndrum. Dort haben die restlichen Wanderer und Anja übernachtet.

Unsere erste Wanderung beginnt an der Beinglas Farm bis nach Tyndrum ca. 21 km. Das ist
ein kleiner Teil des West Highland Way (ges. ca. 150km), auf den Spuren von Rob Roy.  Robert Roy Mc Gregor, der Robin Hood des Nordens (geb. 1671).

Zuerst gibt es Lunchpakete, dann geht es los. Temperatur ca. 22 Grad, wenig Wind, sehr
schwül, sehr hohe Luftfeuchtigkeit.

 

Die Strecke schlängelt zuerst auf einer alten Militärstraße das Tal Richtung Crianlarichhoch, bevor der Weg dann auf alte Wanderwege und Viehpfade übergeht. Hat man erst die Talseite gewechselt und dabei die Eisenbahnlinie und die Schnellstraße gequert, wird der
Weg fast angenehm. Bis nach Crainlairich geht man über alte Feldwege, an verschiedenen Bauernhöfen vorbei. Später wechselt man wieder die Talseite, um dann fast ebenerdig entspannt nach Tyndrum zu gelangen. Wir laufen 6 Stunden bis wir wieder in Tyndrum ankommen.

(www.nah-und-fern .de)

 

Der Höhepunkt dieser Wanderung ist für uns ein alter Friedhof und eine Kapelle
nördlich von Tyndrum. Diese Kapelle entstand im 8. Jahrhundert nach Chr. als
der Hl. Fillan nach Schottland kam um die Einwohner dieses Tal`s zum
christlichen Glauben zu bekehren. Bei vielen Grabsteinen können wir noch die
Jahreszahlen lesen, so zwischen 1843 und 1870.
Tyndrum ist eine ehemalige Stadt des Erz-, Blei- und Silberbergbau`s.


Wieder in Tyndrum angekommen, müssen wir feststellen dass es diesmal kein Abendessen im Hotel gibt, viele Leute sind sauer, aber es stand in der Reisebeschreibung,
manche haben nicht richtig gelesen. Bei der Gelegenheit, haben wir Jörg kennengelernt, ein Oberfranke, aus Bad Steben, bei Hof. Er hat sich uns angeschlossen und somit sind wir zusammen los gezogen.

 

Es ist sehr angenehm mit ihm zu plaudern und von da an waren wir sehr viel zusammen. In dieser Gruppe ist noch ein Augsburger dabei. Wenn er sich zu uns gesellt hat,
meint Jörg: „aaaah, die Augsburg – Gang ist wieder zusammen“. Er hat immer
einen lustigen Spruch auf den Lippen.


Nach dem Essen sind wir zum Hotel zurück. Wir drei haben uns noch einen Whisky in der Hotelbar genehmigt. Tom hat uns den Highland Park empfohlen. Wolfgang und ich denken, uns brennt es die Kehle und den Magen zusammen. Also ehrlich gesagt, so ein
Whisky ist nicht`s für uns.

Wir sind am Abend frühzeitig im Bett, damit wir morgen fit sind.


Montag 03.07.2006


Die Gruppe hat sich getrennt, ein paar Leute laufen mit Tom, einen anderen Weg. Wir besteigen heute unsern ersten Munroe, (Berg) mit Anja.


Es gibt 277 Munros in Schottland. Zu den Munros zählen alle Berge die höher als 3000ft. (1000m) sind.


Der Berg heißt: Stoba choire Odhair ( gespr. Stop a kora or) hat 960 Höhenmeter, ca. 800
Meter müssen überwunden werden, 6,5 Stunden bis wir wieder am Ausgangspunkt
sind. Der Himmel ist etwas bewölkt und es ist so ca. 23 Grad.

Am Anfang geht es ganz gemächlich am Fluß Abhainn – Shira entlang. Wir machen Rast, kurz
vor dem Anstieg und füllen noch mal unsere Wasserflaschen am Fluß auf. Es geht steil
nach oben bis wir an Geröllhalden ankommen. Dort wird noch eine kleine Rast gemacht.
Wir haben nur noch ein kleines Stück bis zum Gipfel. Es hatte sich gelohnt, die
Aussicht ist gigantisch. Vor uns sehen wir das Rannoch Moor. Eine kleine Essen`s
und Foto Pause haben wir uns verdient.

Zurück geht es am Grat entlang, über Geröllhalden in eine Seitenschlucht bis ins Tal. Am
Ende der Strecke halten wir an einer Kneipe, um auf unseren Bus zu warten der
uns wieder ins Hotel bringt. Ein Guinness wollen wir nicht mehr trinken das ist uns zu bitter, deshalb sage ich zu Wolfgang:“ bestell doch irgendein anderes dunkles Bier“. Er geht in den Pub und sagte:„A dark beer please“, der Wirt versteht nicht was er meint und hat angefangen schottisch mit Wolfgang zu sprechen, jetzt ist er an der Reihe,
nichts zu verstehen. Alexander, der Augsburger, kann Wolfgang helfen und hat
uns ein dunkles Bier namens Ember (Brown Ale – Dunkles Bier süßlich) empfohlen.
Von dem Tag an trinken wir nur noch Ember. Für mich ist das geschmacklich mit
einem Radler (Bier + Limo) vergleichbar. Der Bus holt uns ab und wir werden wieder
zu unserem Hotel gebracht.


Heute gibt es auch kein Abendessen im Hotel und wir beschließen mit Jörg, in die gleiche
Kneipe, wie am Vorabend zu gehen, da es uns dort sehr gut geschmeckt hat. Als
wir dort ankommen steht „Closed“ so ein Sch… Unterwegs treffen wir auf zwei Leute von unserem Hotel, die sich uns anschließen. Wir gehen weiter und finden einen Pub, der
keinen Alkohol ausschenken darf, aber dafür etwas zu essen hat. Also, sind wir dort eingekehrt. Das Essen ist gut und zum trinken gibt es Wasser. Das in Schottland literweise in Karaffen, ohne Aufpreis, auf dem Tisch steht. Wir haben uns sehr gut unterhalten.


Vor allem die Story vom Otto Katalog find ich super. Die beiden die noch dabei sind, stammen aus der ehemaligen DDR und sie erzählt uns eine nette Begebenheit. Sie hat sich, nachdem die Grenze aufgemacht hatte, ein super Mini-Träger-Kleid im Otto Katalog
bestellt. Sie fuhren in die Berge zum Wandern und „sie“ wollte unbedingt ihr neues Kleid anziehen. Somit sind sie den Berg hochgewandert mit Mini-Kleid und ohne Schutzfaktor, da „sie“ meinte, „sie“ bekommt nie einen Sonnenbrand. Bis zum Abend war „sie“ überall verbrannt und kochte am ganzen Körper, das zum Thema Berge und Minikleid.


Zurück im Hotel haben wir uns dann bald verabschiedet, da wir die Koffer packen müssen,
denn am nächsten Tag steht ein Hotelwechsel an.

 

Dienstag 04.07.2006

 

An diesem Tag kommt ein größerer Bus, damit wir auch gleich unsere Reisetaschen unterbringen können. Zuerst fahren wir wieder nach Tyndrum um dort die Anderen zu holen. Der Himmel ist bewölkt ca. 20 Grad. Heute ist das Rannoch Moor angesagt

6,5 Stunden Marsch, bis zum Bahnhof nach Rannoch.


Der Bahnhof liegt mitten im Rannoch Moor, das hier so weich ist, dass die Schienen auf einer eigenen Trasse aus Erde, Asche und Zweigen verlegt werden mussten. Die Tatsache, dass die Linie immer noch in Betrieb ist, zeugt vom Talent der viktorianischen Ingenieure.
Niemandem ist es seitdem gelungen, eine Straße bis hierher anzulegen.

(http://www.lonelyplanet.de)

 

Wir laufen im Glen Coe Gebiet, entlang des Loch Laidon, der uns immer wieder auf der
Strecke begegnet, Richtung Rannoch. Das Glen Coe Gebiet wird auch das „Tal der
Tränen“ genannt. Hier fand 1692 das blutige Massaker am MacDonald-Clan durch die
Campbells statt.

Der morastige Boden des Moor`s verlangt sehr viel Standfestigkeit von uns, denn obwohl es seit längerem nicht mehr geregnet hat, müssen wir uns hüpfend durch das Gebiet
bewegen. Das Moor ist durchzogen von größeren Wasserstellen und tiefen Gräben. Wunderschönes Wollgras und verschiedene Heidepflanzen säumen unsere Wege. Die Midges lassen uns heute in Ruhe.

 

Die kleinen Fliegen „Culicoides impunctatus“ auch Midges genannt, kann so ziemlich jede Wanderung zur Qual werden lassen. Sie sind noch kleiner als unsere Obstfliegen. Möglichst langärmlig und mit langen Hosen im Sommer wandern. Manche Hauttypen reagieren allergisch darauf. Sie können auch durch die Lüftung ins Wageninnere gesaugt
werden. Mit Schafwolle, die an Zäunen oder Büschen zu finden sind, die Lüftungsschlitze abdichten und ab und zu ausschütteln.

(Buch: Schottland v. Andreas Neumeier)

Quer durch das Rannoch Moor führt eine alte Militärstraße. Die Steine für diese Straße wurden damals ohne jegliche Maschinen von weit her geholt und als Fundament ins Moor geworfen. Es sollen Dutzende dabei gestorben sein.See also:

(Buch: Schottland v. Andreas Neumeier)


Bei dieser Wanderung, hat uns Anja, die Geschichte der Nationalpflanze, der Distel
erzählt:

1263 sollen sich nahende Wikinger bei Largs verraten haben, als sie in ein Distelfeld krochen und ihre Schmerzenschreie die Schotten weckten. Der Überraschungsangriff schlug fehl und den Kampf entschieden dann die Schotten für sich.


Wir waren rechtzeitig am Ende des Loch Laidon und können noch eine Stunde die Füße im

angenehmen See abkühlen, bevor unser Zug von Rannoch nach Spean Bridge, zu unserem neuen Hotel, dem Spean Bridge Commando Hotel fährt. Der See ist auf der Westseite eingezäunt, mit wunderschön blühenden Ginsterbüschen, die uns immer wieder, auf unseren Wanderungen begegnen.

Unser Hotel ist sehr angenehm und vor allem der Wirt und die Bediensteten sind einfach super. Wir werden beim Abendessen richtig verwöhnt. Allerdings sind sie auch sehr schnell beim abräumen, die Gläser müssen festgehalten werden, sonst sind sie weg.


An diesem Abend ist das WM Spiel Deutschland : Italien. Das wir auf einem großen Fernseher, im Hotel Pub anschauen können. Wir trinken dabei das süffige Ember und sind bald im Bett, da am nächsten Tag der höchste Berg Schottlands angesagt ist.

 

Mittwoch 05.07.2006

 

Frisch und munter geht es nach dem Frühstück, mit dem Bus, in das Tal Glen Nevis, um heute den höchsten Berg, den Ben Nevis 1344m zu besteigen. Der Name Ben Nevis bedeutet: Schnee- oder Wolkenberg. Es sterben jährlich ca. 10 Menschen bei der Besteigung vom Ben Nevis, wegen schlechter Sicht.

Bei 37m ü.M. wandern wir los, vorbei am Ben Nevis Inn, dass wir auf dem Rückweg
besuchen werden.

Der Pfad ab Glen Nevis war ursprünglich ein Pony-Weg, der für das heute in Ruinen liegende Gipfelobservatorium angelegt wurde. In den beiden Jahren vor der Eröffnung des Observatoriums, im Jahr 1883, bestieg ein gewisser Clement Wragge täglich den Ben Nevis, um das Wetter zu beobachten. Das Observatorium wurde 1904 geschlossen. Das kleine "Hotel" nebenan wurde noch bis 1918 betrieben. 1911 "fuhr" ein Model T Ford im Rahmen einer Werbekampagne bis zum Gipfel. Die Fahrt dauerte fünf Tage.

(http://www.lonelyplanet.de)


So einsam wie es bisher in den Highlands war, so viel Rummel ist auf dem gut ausgebauten Pfad, der sich wie eine Bergautobahn zum Gipfel hochzieht. Der Ben Nevis ist der absolute Anziehungspunkt für Touristen aus aller Welt. Wegen der Menschenmassen hat man schon vor langer Zeit begonnen den Weg mit Steinen zu befestigen und somit ist gut das erste Drittel aus Stufen. Im Mittelteil geht es kurz über ein Plateau.

(www.tom-outdoor.de)

Beim letzten Teilstück bewegt man sich nur mehr auf einem Geröllfeld. Der "Zieleinlauf" am Gipfel ist eine Nervensache, da man denkt man sei schon oben, aber dem ist noch lange
nicht so, denn der Gipfel ist so flach, dass hinter jeder Kuppe noch mal
unzählige Meter auftauchen.

(www.gps-tour.info)

Wir sind nach einer kleinen Pause, an einem Bergsee, in 4 Stunden oben angekommen. Die Jacken können wir gut gebrauchen, denn oben ist es sehr kalt. Allerdings haben wir eine wunderschöne Aussicht bei gigantischem Wetter. Nach 1 Stunde Rast, geht es wieder langsam nach unten. In 3 Stunden sind wir unten am Ben Nevis Inn angelangt und es gibt wieder ein Ember zur Belohnung. Um 18:00 Uhr werden wir vom Bus abgeholt und zum Hotel gebracht. Abendessen um 19:30 Uhr, danach gehen wir noch etwas spazieren und lassen uns mit Büchern bewaffnet in der Hotel Lobby nieder. Allerdings können wir, nach diesem anstrengenden Tag, kaum die Augen offen halten.

Donnerstag 06.07.2006

 

Heute wandern wir im Glen Nevis Tal zu den Steal Falls (Wasserfällen).
Auf der linken Seite befindet sich der Fluss Nevis. Dieser entspringt am
anderen Ende des Tales, in den Bergen ums Rannoch Moor und mündet in den Loch
Linnhe bei Fort William.

Von der bewegten Vergangenheit des Tales erzählt der Clach Shomhaile, der Stein Sommerlets, auch Wishing Stone, Wunschstein, genannt. Heutzutage soll er dem Vorbeigehenden einen Wunsch erfüllen, und auch wenn man nicht daran glaubt, versuchen kann man’s ja mal...
Seinen Namen hat der Stein allerdings dem Clan Sommerlet zu verdanken, einem
Ableger des Cameron – Clans und Vorläufer der McDonalds von Glencoe, die seit
dem frühen Mittelalter die Herrschaft über die Gegend hatten aber mittlerweile
nicht mehr existieren.

(http://reisen.ciao.de)

Wir wandern bis zu den Wasserfällen und machen in diesem schönen Tal eine ausgiebige Pause, da sich das Wetter zu verschlechtern scheint.

Der Talschluß des zerklüfteten Glen Nevis diente als spektakuläre Filmkulisse der zwei

Schottlandklassiker "Highlander" und "Braveheart".


Wir beschließen nach einiger Zeit wieder umzukehren und in die andere Richtung zu
laufen, die Wolken werden immer dichter. Auf dem Rückweg machen wir an einer
Brücke halt, von der aus ein paar junge Schotten in den Fluß springen. Wir
machen Rast und sehen ihnen zu.


Bevor wir an unserem Bus sind, holt uns der Regen ein. Zuerst leichter Nieselregen, dann
wird er etwas stärker. Keiner will seine Regenjacke rausholen, aber dann bleibt
uns nichts anderes übrig. Das erste mal Regen, seit wir hier sind. Die Wanderung war heute so ca. 5 Stunden. Abends gibt es um 19:00 Uhr Abendessen.


Da morgen die Städtereise angesagt ist und wir beiden in ein anderes Hotel müssen,
beschließen wir heute, ein kleines Abschiedsfest mit ein paar Leuten von der
Truppe zu feiern. Der Pub hat eine Juke Box an der Wand hängen und damit haben
wir den ganzen Abend Musik gemacht. Sogar der Wirt hat ein paar Pound spendiert,
dass wir Musik machen können. Wir lachen viel. Wolfgang und ich haben je drei
Ember, das war ganz schön viel für uns, da wir zu Hause selten Alkohol trinken.
Unsere Köpfe sind fit, nur die Beine wollen nicht so recht. Das schöne an diesen Pub`s ist, man muss zum Rauchen raus gehen. Somit lernt man auch Leute von den anderen Tischen kennen, das finden wir gar nicht so schlecht. Nach den drei Bier war auch unser Englisch hervorragend. Heute wird es etwas später bis wir im Bett landen.

 

Freitag 07.07.2006


Heute müssen wir schon um 7 Uhr aufstehen, da es um 8 Uhr Frühstück gibt. Abfahrt vom Hotel um 9 Uhr. Heute am letzten Tag ist Städtereisen angesagt.

Als erstes fahren wir von Spean Bridge aus, entlang des Caledonian Canals am Loch Lochy und Loch Oich vorbei zum Fort Augustus. Dies ist eine kleine Ortschaft in Schottland mit 646 Einwohnern (2001). Es liegt am südlichen Ende von Loch Ness.

 

Wegen der Jakobitenaufstände (Culloden, Bonnie Prince Charlie) wurde an diesem Platz,
der vorher Kilchumein hieß, ein Fort zur Unterbringung einer Garnison gebaut. Es wurde nach King George II’s Sohn William Augustus benannt. William Augustus wurde später der Duke of Cumberland. Er bekam den Beinamen „Butcher“ (=Schlächter) Cumberland nachdem er die Jakobiten in der Schlacht von Culloden 1745 besiegte. Das Fort wurde von der Armee bis 1854 genutzt. 1867 kauft Thomas Alexander, der 14. Lord Lovat, die Gebäude vom Staat und übergab sie englischen Benedictinern. Das Fort wurde abgebrochen und in die heutige Abbey umgebaut. Die (wenigen) Mönche betrieben eine Jungenschule und öffneten die Abbey als eine Touristenattraktion. Inzwischen sind die Mönche weggezogen und die Abbey wurde verkauft. Das gesamte Inventar und auch die berühmte Bibliothek sind entfernt. In Fort Augustus mündet auch der Caledonian Canal in das Loch Ness. Er verbindet Glasgow über den Clyde, das Loch Linnhe, das Loch Lochy und eben Loch Ness mit Inverness, also den Atlantik und die Irische See mit der Nordsee. Nur all zu groß dürfen die Schiffe nicht sein.

(www.scotland.de)


Ab Fort Augustus fahren wir auf der A82 entlang am Loch Ness bis nach Drumnadrochit,
eine reine Touristenstadt. In der wir Nessie treffen und fotografieren.



Loch Ness liegt im "Great Glen", das die Highlands zweiteilt, und bildet einen Teil des Caledonian Canal, einem System von Wasserwegen, die Schottland durchlaufen und von Thomas Telford verbunden wurden. Der Kanal wurde 1822 in Betrieb genommen. Loch Ness ist riesig, und es ist das größte Frischwassergewässer in ganz Großbritannien. Seine Gesamtlänge beträgt etwa 37 km, und an seinem tiefsten gem.Punkt ist er 325 m tief. Insgesamt hat das Loch Ness eine Fläche von mehr als 1800 qkm, und es münden mehrere Flüsse hinein, darunter der River Oich und der Enrick.

(http://reisen.ciao.de)


Unweit von Drumnadrochit fesseln die Ruinen des Urquhart Castle, eines der bekanntesten Schlösser Schottlands das Auge. Die Burg aus dem 14. Jh. wurde von Edward I. erobert und verloren, für David II. im Kampf gegen Edward III. erstürmt und von allen, die des Weges
kamen, in Besitz genommen. Die Burg wurde immer wieder zerstört, aufgebaut und
1692 schließlich endgültig gesprengt. Heute erheben sich die Ruinen auf einer in den See ragenden Landzunge und bewachen das geheimnisvolle Gewässer.

(http://www.lonelyplanet.de)

In Urquhart Castle machen wir nur eine kurze Fotopause, dann geht es weiter nach
Inverness
, die älteste Partnerstadt, seit 1956, von Augsburg.



Wir haben 1 Stunde Aufenthalt. Tom sagt wir sollen zum Mittagessen in ein großes Kaufhaus gehen, da es billiger ist, wie in einem Restaurant. Das haben wir drei dann auch gemacht, allerdings, wären wir am liebsten wieder zurück in die Highlands gefahren. Nachdem wir die letzten Tage, Natur pur und viel Ruhe hatten, geht uns die Stadt auf die Nerven. Vielleicht sollte man zuerst die Städte anschauen und dann wandern gehen. Also uns wäre es lieber gewesen. Das Wetter spielt gut mit, es kommt sogar ein bisschen die Sonne durch. Wir sind nach dem Essen etwas herum gelaufen, aber viel kann man sich in einer Stunde nicht ansehen. In einem Buchladen haben wir eine Landkarte und einen schönen Bildband über Schottland gekauft. Sind dann noch in Hintergassen über kleine Straßen mit netten kleinen Häuschen gelaufen und können es gar nicht erwarten bis der Bus uns wieder abholt.

Im Laufe der turbulenten Geschichte der Stadt überlebten nur wenige alte Gebäude, die durch zweifelhafte Entscheidungen der Städteplaner noch weiter dezimiert wurden. Der Großteil der Stadt stammt aus der Zeit, als Telford den Kaledonischen Kanal fertigstellte (1822). In der Church Street stehen noch das ältere Abertarff House (1593) und das Dunbar's Hospital (1668). Das gegenüberliegende Flussufer zieren die St. Andrew's Cathedral  (1866-69) und das moderne Eden Court Theatre, das regelmäßig Ausstellungen beherbergt. Die über Fußgängerbrücken mit dem Ufer verbundenen Ness Islands sind ebenfalls einen Spaziergang wert.

(http://www.lonelyplanet.de)

Weiter geht es, vorbei an Culloden, nur ein schnelles Foto aus dem Bus, ohne Aufenthalt.

Die Schlacht bei Culloden vom 16. April 1746 zwischen britischen Regierungstruppen und aufständischen Jakobiten fand auf dem Culloden Moor (auch bekannt als Drummossie Moor) nahe der gleichnamigen Ortschaft in der Nähe von Inverness in Schottland statt und endete mit einem Sieg der Regierungstruppen. Es war eine Tragödie der schottischen Geschichte und das Ende der Selbständigkeit.

(http://de.wikipedia.org)

Nächster Halt, bei den Grabanlagen von Clava Cairns, aus der Zeit von 2500 v. Chr. Auf einer Länge von mehr als 100 Metern liegen hier drei Steinhügelgräber von Nordosten nach Südwesten ausgerichtet; wunderschöne Beispiele für ein „Cairn“. Ein Steinhügel, gesäumt von stehenden Steinen bedeckt die eigentliche Grabkammer. Das zentrale Ringgrab wurde 1881 restauriert. Ganz in der Nähe steht vollkommen unbeachtet ein einzelner Menhir. Dieser staatliche Menhir steht nur einen Steinwurf von der berühmten Clava Cairns entfernt. Obwohl täglich viele Touristen mit Reisebussen zu den Clava Cairns gebracht werden, steht dieser Menhir vollkommen unbeachtet auf einer der angrenzenden Wiesen. Alle Bäume die auf diesem Platz sind, haben eine Gabelung, es gibt keine gerade gewachsenen Bäume auf diesem Platz.


Menhir ist eine bretonische Bezeichnung für einen hochkant aufgerichteten "mehr oder minder großen Stein" bedeutet „Langer Stein“ (maen = Stein, hir = lang). Der im westdeutschen Raum gebräuchliche volkstümliche Name lautet Hinkelstein. Bereits im Mittelalter findet sich der Begriff „Hinkelstein“, als eine missverstandene Ableitung des Wortes „Hünenstein“ (= Riesenstein), das über „Hühnerstein“ zum mundartlichen „Hinkelstein“ wurde.

( http://www.suehnekreuz.de)

Cairn (von schottisch-gälisch: Steinmal) ist die, hauptsächlich auf den Britischen Inseln und in Frankreich benutzte, Bezeichnung für einen artifiziellen Hügel aus Bruchgestein mit dem eine oder mehrere (multi-chambered) Kammern einer steinzeitlichen Megalithanlage bedeckt wurden. Die zumeist neolithischen Cairns sind nicht zu verwechseln, mit so genannten Steinmännern, Steinhaufen die mitunter ebenfalls als Cairns bezeichnet werden. Grabhügel aus Erde heißen im engl. Sprachraum Barrows.

(http://de.wikipedia.org)

Dann besuchen wir die kleinste Brennerei Schottlands, Edradour. Die Whisky Brennerei besteht seit 1825, bis ins Jahr 1933 wechselten sich erfolgreich die Besitzer ab. Die Zeit der Prohibition nahm ein Ende und somit weckte es auch das Interesse der Amerikaner. 1933 wurde es von Willam Whiteley & Co.übernommen. Der berühmte Spirituosenkonzern Pernod Ricard erwarb Edradour im Jahr 1982. Nach 20 Jahren bei Pernod folgte 2002 die Wende, Edradour wurde wieder schottisch. Der unabhängige Abfüller Signatora Vintage =  Andrew Symington kaufte die Distillerie.

(http://de.wikipedia.org)

Eine kleine Probe wird angeboten, entweder Whisky oder Likör. Wir haben den Likör probiert, schmeckt sehr gut und mild. Dann dürfen wir einen Film ansehen und zu guter letzt, ist ein Schotte mit uns durch die einzelnen Brennkammern gelaufen und hat uns alles noch mal, auf Englisch erklärt. Danach können wir einkaufen.


Weiter nach Edinburgh, mit vielen Wolken und auch mal Regen. In Edinburgh angekommen regnet es in Strömen. Jetzt erleben wir schottischen Regen, den uns alle schon prophezeit haben. Eigentlich soll noch eine Rundreise mit dem Bus in der Stadt anstehen, aber wir sind zu spät. Die Reisetruppe muss zum Hotel und wir zum Bahnhof, damit wir nach Glasgow fahren können.

Wir haben uns von allen verabschiedet und werden zu einem kleineren Bahnhof in Edinburgh gebracht. Am Schalter kaufen wir uns ein Ticket nach Glasgow, 17,90 Pfund. Das Terminal zeigt an: „Abfahrt 20:03 Gleis 4“. Also gehen wir auf Gleis 4, hören noch eine Durchsage, wobei wir das Wort Glasgow verstehen und warten auf unseren Zug. Noch eine Ansage, die wir nicht verstehen. Als der Zug pünktlich einläuft, steigen wir gleich ein. Irgendwie habe ich das Gefühl ich soll vielleicht vorher noch mal fragen. Ich gehe zu einem jungen Mann, der an seinem Laptop arbeitet. Is this the right train to Glasgow? Er meint: „No“. So ein Mist und jetzt? Der junge Mann war sehr nett, sagt wir sollen nach der zweiten Station aussteigen und der nächste Zug der kommt, bringt uns nach Glasgow. Er hat auch gleich den Zugschaffner angehalten und ihm alles erklärt. Echt nett die Schotten. Ab Glasgow fahren wir mit einem Taxi zum Hotel. Kosten 6 Pounds. Wir sind erst am Abend um 21:30 Uhr im Hotel. Somit bekommen wir kein Abendessen mehr. Was soll`s, wir sind ganz schön müde, haben geduscht und landen gleich in der Falle.

 

Samstag 08.07.2006


Der Wecker klingelt um 3 Uhr morgens. Wir haben für 4 Uhr ein Taxi bestellt. Als wir zum
Nachtpförtner kommen und er uns als German People erkennt, spricht er alle Worte die er in Deutsch kann. Er bedauert den armen Klinsmann und ergötzt sich über England`s ausscheiden in der WM usw. Wir verabschieden uns von ihm und bekommen noch mal zu hören das Germany sein Favorit Land ist, das hat uns gefreut. Auf das Taxi müssen wir noch etwas warten. Als es kommt und wir endlich sitzen stellte Wolfgang fest das, das Taxometer nicht eingeschalten ist. Irgendwie haben wir dann auch nicht gefragt und vertrauen auf seine Ehrlichkeit, aber das sollte man nicht. Wir können es nicht beweisen, aber die Strecke war ungefähr gleich lang, wie zum Bahnhof und er hat das 3fache verlangt. Das zum Thema, gutmütig sein. Am Flughafen haben wir noch geschaut das wir was zwischen die Kiemen bekommen und um 6 Uhr geht es wieder ab nach Germany.


Fazit:

Wir werden dieses wunderbare Land mit Sicherheit noch einmal besuchen, allerdings dann auf eigene Faust, denn die Schotten sind hilfsbereite und liebe Menschen und das
Bier (Ember) schmeckt uns sehr gut.