Berlin – Rügen – Selb

14.10 – 25.10.2009

 

Mittwoch 14.10.2009

 

Um 6:20 Uhr geht es los. Da auf der A9 schon ziemlich viele Autos unterwegs sind fahren wir auf der B300 zur A93. Unterwegs machen wir 2x Rast und kommen dann um 14:00 Uhr in Berlin an.

 

Wir nennen es das asiatische Viertel von Charlottenburg. Hier wohnen viele Japaner, Chinesen usw., zumindest glauben wir das, aufgrund der vielen Sushi Restaurants und chinesischen Geschäfte. 

 

Unser Zimmer ist ein winziger fast dreieckiger Raum im 5ten Stock, mit Aussicht auf unser Auto, das auf einem abgesperrten Parkdeck steht. Als wir ins Zimmer kommen habe ich den Eindruck dass mir schwindlig ist und alles sich bewegt. Ist das Haus schief gebaut oder hat es sich schon gesetzt? Keine Ahnung, ich will nicht so genau darüber nachdenken. Nach einiger Zeit habe ich mich daran gewöhnt. Wir trösten uns: “Ist ja nur zum Schlafen“. Für zwei Übernachtungen ist es in Ordnung.

 

Da wir in der Nähe vom Kurfürstendamm wohnen, wollen wir noch etwas laufen und uns einiges ansehen, bevor es dunkel wird. In der Zwischenzeit ist es schon 16:00 Uhr, wir finden unterwegs einen kleinen Italiener und beschließen gleich zu Essen. Wir laufen zum Bahnhof Zoo und von dort zur Gedächtniskirche. Auf dem Weg zeigt eine Temperaturanzeige 9 Grad. Uns kommt es vor wie 2. Am Kurfürstendamm sehen wir einen Sightseeing Bus  und fragen ob er noch eine Rundfahrt durch Berlin macht und siehe da, wir haben Glück, jetzt können wir uns endlich aufwärmen. Die Tour dauert 2 Stunden, wir sehen alles, vom Brandenburger Tor bis Jack Point Charly usw. aussteigen und fotografieren will keiner von uns beiden. Es ist einfach zu kalt. Das Foto vom Bus haben wir auch erst am nächsten Tag geschossen.

Um 20:00 Uhr sind wir in unserem Hotel. Das alte Haus von Rocky Tocky. Es hat zu regnen begonnen und es soll morgen nicht besser werden.


Donnerstag 15.10.2009

 

Das windige und regnerische Wetter kann uns nicht abhalten Berlin zu Fuß zu sehen. Um 10:00 Uhr geht es los. Wir laufen die Kantstraße entlang und zweigen bei der U-Bahn Station Wedding zur Straße des 17. Juni ab, durch das Charlottenburger Tor. Es geht weiter zur Siegessäule im Stadtteil Tiergarten.

Tiergarten ist ein Ortsteil im Bezirk Mitte von Berlin Den größten Teil des Ortsteils Tiergarten nimmt der große Stadtpark ein, Berlins größter innerstädtischer Park. Der an den Bahnhof Zoo angrenzende Zoologische Garten und das Aquarium liegen ebenfalls im Ortsteil Tiergarten.

Es ist beeindruckend mitten in der Stadt, in einer großen Parkanlage zu laufen. Um die Uhrzeit ist nicht viel los. Noch dazu nieselte es die ganze Zeit.


Wir laufen zum Kanzleramt. Ich will den Catwalk von Frau Angela Merkel nochmal sehen. Auf unserer gestrigen Bustour hat der Stadtführer erzählt, dass es eine Brücke (Catwalk) zur Gartenanlage gibt. In der Mittagspause läuft Frau Merkel öfter über diese und verbringt im Garten ihre Pause.

Gleich nebenan befindet sich der Hauptbahnhof und dort ist die sogenannte Kanzler U-Bahn U55. Der Reiseführer erzählte uns von den Kosten und der Verschwendung die dabei entstanden sind. Würden die Abgeordneten vom Hauptbahnhof direkt zum Bundestag laufen wären sie schneller, wie erst runter zur U–Bahn, um dann mit dieser zu fahren.

 

Vom Hauptbahnhof zum Brandenburger Tor beträgt die Fahrt 2 ½ Minuten, Kosten: 320 Millionen Euro. Momentan besteht noch kein Anschluss an das Berliner U-Bahn Netz. Dazwischen gibt es noch den U-Bahnhof Bundestag der fast direkt am Paul – Löbe - Haus des Bundestages hält. Der Weiterbau der Strecke zum Alexanderplatz muss spätestens 2010 beginnen um die geförderten Gelder zu erhalten. Es wird aus heutigem Stand mit ca. 400 Millionen Euro gerechnet.

Dann geht es weiter zum Brandenburger Tor. Ich will eigentlich in die Wachsfiguren Ausstellung Madame Tussauds. Als wir auf das Gebäude zulaufen, steht eine Schlange von 300 Metern vor dem Gebäude.  Okay, dann eben nicht.


Wir gehen weiter auf der Straße zu den drei Linden, zum Gendarmenmarkt. Das kennt ihr ja alle: „ Mit dem Zweiten sieht man besser“.

Der Gendarrnenmarkt ist lt. allen Beschreibungen, der schönste Platz Berlins. Architektonisch wird er geprägt von zwei äußerlich baugleichen Domen. Dem Französischen und dem Deutschen Dom. Der Französische Dom wurde im 18. Jahrhundert für die aus Frankreich nach Berlin geflohenen Hugenotten gebaut.

 

Da es immer noch regnet, kehren wir um 12.00 Uhr ins Restaurant Amici ein, um uns etwas aufzuwärmen. Das Restaurant Amici ist sehr schön eingerichtet. Wir sitzen genau neben der Heizung. Es gibt für jeden Kuchen und Milchcafe, damit wir auch von innen gewärmt werden. Der Regen hat beschlossen in ein nieseln überzugehen. 

 

Am Französischen und Deutschen Dom entlang geht es zur katholischen St. Hedwig Kirche. Vorbei an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften zum Potsdamer Platz. Dort gibt es Baugerüste, überzogen mit Folien, die uns eine Hauswand vorgaukelte. Damit wollen die Berliner einen Bauträger suchen. Wer schnell mit dem Auto vorbeifährt, denkt, dort stehen wirklich Häuser.

Wir kommen an verschiedenen Botschaften vorbei. Die am Spreekanal gebaut sind und teilweise ganz schön pompös wirken. Um 14:30 Uhr sind wir am Bahnhof Zoo und gehen in den Zoologischen Garten. Wir werden gleich auf zwei Elefanten aufmerksam, die im kalten Wasser planschen und sich dabei prächtig amüsieren. Der Kleine will gar nicht mehr raus. Brrrrr.. da friert es uns gleich noch mehr. Immer noch leichter Nieselregen.

Das Aquarium haben wir uns nur im Schnelldurchlauf angesehen. War einfach zu groß. Wir hatten heute genügend gesehen, unsere Füße schmerzen.

Um 17:30 Uhr verlassen wir den Zoo. Gleich neben dem Theater des Westens ist das Cafe, Kleinkunstbühne Quasimodo. Wir bestellen zuerst ein warmes Getränk um uns zu wärmen. Es gibt überbackene Pide (Türkisches Fladenbrot) mit Schinken und Käse. Um 19:00 Uhr sind wir im Hotel.  

 

Rügen

 

Freitag 16.10.2009

 

Es regnet heute wieder, egal, wir verlassen die Großstadt und freuen uns schon sehr auf Rügen. Wir lassen uns Zeit und gehen erst um 9:00 Uhr zum Frühstücken. Um ½ 11 Uhr fahren wir los. Nur durch Berlin brauchen wir eine Stunde oder mehr?

 

Wir wollen den Rügendamm (1936) fahren, nicht mit der Fähre. Unser Navi schickt uns allerdings zur Fähre und von der Autobahn runter. Wir ignorieren einfach mal wieder unser Gerät und fahren auf kleineren Umwegen und Bundesstrassen nach Stralsund.  Von weitem sehen wir sie schon, die Rügenbrücke. Es gibt sie erst seit 2007, das wussten wir nicht. Sind rein zufällig darauf zu gefahren.

Ich muß sagen, wir sind beeindruckt als wir die längste Brücke Deutschlands vor uns sehen. Ich bekomme vor Aufregung nasse Hände bei der Überfahrt und denke, „hoffentlich stürzt sie nicht ein“.

 

Die neue 4.1 Kilometer lange Verbindung von Stralsund nach Rügen kostete insgesamt 125 Millionen Euro. Sie ist momentan die längste Brücke Deutschlands.

 

In Bergen machen wir kurze Rast und gehen in die dortigen Läden zum Einkaufen. Es gibt alles von Lidl, Aldi, RealMarkt usw. Es geht gemütlich weiter nach Groß Zicker, im Mönchgut, unserem neuen Feriendomizil.

 

Die Inselhauptstadt Bergen liegt im Zentrum Deutschlands größter Insel. Der Name kommt aus dem slawischen „gora“ bedeutet Berg. Egal von welcher Richtung man in die Stadt kommt, es ist immer ein kleiner Anstieg nötig.

Der Eingang zum Mönchsgut ist gekennzeichnet mit einem hölzernen Eingangstor. Links auf dem Bild ist der rasende Roland zu sehen. Eine Lokomotive, die heute hauptsächlich für die Touristen fährt. Die nostalgische Schmalspurbahn fährt von Putbus nach Göhren 24 km. Fahrzeit einfach: 1 Std. 20 Min.


Um 15:00 Uhr sind wir in unserer Ferienwohnung angekommen. Sie befindet sich am Ende der Straße. Wir bekommen im Gasthof unsere Schlüssel überreicht und gehen in die Wohnung.

Als wir ins Wohnzimmer kommen und aus dem Fenster sehen sind wir hin und weg, Natur pur.  Der Bodden auf der einen und die Heidelandschaft auf der anderen Seite.


Wir müssen uns immer wieder für die Entscheidung beglückwünschen, den Urlaub gebucht zu haben. Obwohl wir es eigentlich meinem Kollegen, dem Michael, zu verdanken haben. Er hat mir die Ferienwohnung empfohlen.

Wir machen Brotzeit und sehen uns für morgen die Wanderwege an. Wolfgang kann den Fernseher nicht einschalten. Das Bild ist nur schwarz. Keine Ahnung wie er funktioniert. So ein Pech für meinen Schatz ;-).

 

Samstag 17.10.2009

 

Ich bin schon um 7:00 Uhr wach, mache mir einen Tee und sehe mir, von der Couch aus, die gigantische Naturlandschaft an. Erinnert mich an Schottland. Es fehlt nur noch Jamie (die meisten Frauen kennen das Buch von James Fraser, dem Highland Schotten). Meiner schläft noch, grins…

 

Nach dem Frühstück, um 10:00 Uhr, geht es los, wir wollen heute nach Gager laufen. Karge Hügellandschaft, viele Regenbogen und zumindest bei uns im Mönchgut, fast kein Regen. Wir sind hellauf begeistert. Hinter uns die Gaststätte Taun Höft mit unserer Wohnung, siehe Foto.

Die Halbinsel Mönchsgut gehört zum Biosphärenreservat Südost-Rügen. Der Name Mönchsgut entstand als Fürst Jaromar II von Rügen die Ländereien an das Zisterzienserkloster Eldena, bei Greifswald, 1252 übergab. Das „Gut der Mönche“ war von der restlichen Insel mit einem Mönchgraben abgegrenzt.


Die Wolken und das Meer geben uns ein wunderbares Schauspiel. Immer wieder Regenbogen und wunderbare Wolkenformationen. Wir nennen es das Land der Regenbogen. Auf dem rechten Bild seht ihr das sogenannte Nonnenloch.


Das Nonnenloch auf Mönchgut

Am äußersten Westende der Rügenschen Halbinsel Mönchgut befindet sich ein Ufervorsprung, der Swantegard, oder die heilige Gegend genannt. In diesem Vorsprunge ist eine tiefe Grube, welche das Nonnenloch heißt. Sie ist noch jetzt sehr tief, obgleich ganz alte Leute in der Gegend sich noch erinnern, daß sie vor vielen Jahren zugeschüttet ist. Vor dieser Verschüttung war sie so tief, daß Niemand ihren Grund finden konnte. Zu dieser Grube sind vor Zeiten, als in der Stadt Bergen noch ein katholisches Nonnenkloster war, die Nonnen hingebracht, die sich vergangen hatten. Denn anstatt, daß man sie lebendig einmauerte, wie es in anderen katholischen Klöstern gebräuchlich war, wurden sie in diese Grube hinuntergestürzt. Das ist zwar immer heimlich und bei Nacht geschehen, aber die Leute sind es doch bald gewahr geworden an den wehklagenden Gestalten, die im Mondschein aus der Gruft oft heraufstiegen und um dieselbe herum wandelten. Man hat die Grube daher schon vor alten Zeiten das Nonnenloch geheißen, wie sie auch noch genannt wird. Es soll noch immer nicht geheuer in der Gegend seyn.

(Die Volkssagen von Pommern und Rügen, J. D. H. Temme, Berlin 1840, Nr. 138)

Weiter geht es zum höchsten Punkt der Halbinsel Mönchgut 69m ü.M. der Bakenberg. Von hier aus hat man eine wunderschöne Rundumsicht auf die Bodden und Buchten des Mönchgut. Im Internet steht meistens 66m ü.M. Die 69m habe ich von einem Schild am Baken. Wer über- oder untertreibt denn hier?

 

Baken wurden jahrhundertelang die Orientierungsmarken der Schifffahrt genannt, die an weithin einsehbaren Punkten der Küste errichtet wurden.

 

Unten in Gager angekommen sehen wir an einem Campingplatz das Schild, Kuchen und Kaffee. Leider gibt es keinen Kuchen mehr. So ein Pech, also halt nur einen Kaffee. Danach besichtigen wir  noch den Hafen von Gager und langsam geht’s wieder zurück, nach Groß Zicker. Es begleiten uns immer wieder wunderschöne Regenbogen. Wir können uns gar nicht genügend daran satt sehen.

 

Gager liegt an einem 2,5 km langen Sandstrand. 1532 umfasste die Siedlung gerademal 5 Bauernhöfe. Heute stehen im Dorf rohrgedeckte Bauern-, Büdner- und Fischerhäuser aus dem 18./ 19. Jahrhundert, die z.T. umgebaut und verputzt wurden. Gager und Groß Zicker liegen zwischen der Hagenschen Wiek im Norden, dem Zickersee und der Kaming im Süden. Durch das etwa 330 ha große Naturschutzgebiet der Zickerschen Berge werden sie getrennt. Das Gebiet wird auch die Zickerschen Alpen genannt.

Der Regen hält sich in Grenzen. Es tröpfelt immer wieder mal, da werden dann die Kapuzen übergezogen, aber nach ein paar Minuten ist alles vorbei.

 

Um 15:00 Uhr sind wir in unserer Wohnung und schmeißen gleich die Sauna an, die sich in unserem Bad befindet. Bis sie warm ist, kocht Wolfgang für mich Spagetti. Ich darf mich in unseren Strandkorb setzen und die letzten Sonnenstrahlen genießen. Auf ganz Rügen scheint es zu regnen, nur bei uns nicht. Nach dem Essen müssen wir noch ein bißchen ruhen. Man soll ja nach dem Essen nicht gleich in die Sauna gehen.

Diese ist gerade recht für 2 Personen, wir genießen es. Wir landen dann auf der Couch und lesen noch etwas. Den Fernseher bringen wir immer noch nicht an. So ein Pech ;-).

 

Sonntag 18.10.2009

 

Wie gestern, sitze ich in der Früh im Wohnzimmer und genieße das Naturschauspiel. Im Osten strahlt die Sonne. Im Süden, Westen und Norden ist es noch teilweise dunkelgrau und blau.

Heute gehen wir die entgegengesetzte Richtung. Diesmal wollen wir die Ostsee sehen. Um 10:00 Uhr laufen wir in Groß Zicker los. Unterwegs treffen wir eine ältere Dame aus der Ortschaft und kommen mit ihr ins Gespräch.  Wir erzählen ihr dass wir im Urlaub hier sind und heute am Strand entlang laufen wollen usw.

Der Wind ist ziemlich stark und kalt. Die Sonne wechselt sich mit den Wolken, aber die meiste Zeit ist es trocken und auch heute sehen wir einen Regenbogen nach dem Anderen. Sogar doppelt übereinander.


Wir laufen zum Ostseebad Thiessow und weiter nach Klein Zicker ein Ortsteil von Thiessow, alles am Strand entlang.

 

Der Ort wurde im Jahr 1360 erstmals urkundlich als Tisowe erwähnt. Die Erwähnung erfolgte in einer Kaufurkunde der Mönche des Klosters Eldena. Der Ort war bis 1326 Teil des Fürstentums Rügen und danach des Herzogtums Pommern. Er liegt am südöstlichen Zipfel der Insel und ist der einzige Strand der über Norden, Osten und Süden verläuft.

Blick von Klein Zicker zu unserer Ferienwohnung in Groß Zicker. Hier gut zu sehen, das letzte Haus im Ort.

In Klein Zicker bekomme ich endlich meinen Kuchen. Danach gehen wir über die Salzwiesen zurück zum Hafen von Thiessow und weiter nach Groß Zicker.

Die Salzwiese in Thiessow ist eine ca. 4.000 Jahre alte nacheiszeitliche Entwicklung mit höhergelegenen Sandmagerrasen und gehört zum Zickersee, der sich nordwestlich von Thiessow erstreckt. Die Salzwiese vom NSG Mönchgut bei Thiessow hat eine Größe von ca. 70 ha, wird je nach Windrichtung und Niederschlag mehrfach jährlich überflutet und dabei wird Salzwiesentorf gebildet, was seltenen Pflanzen einen einzigartigen kleinen Lebensraum bietet.

Als wir in Groß Zicker ankommen, begegnet uns wieder die ältere Frau, aus dem Ort. Wir erzählen ihr das wir den ganzen Tag gelaufen sind, aber sie kann sich an uns nicht mehr erinnern. Sie meint sie trifft jeden Tag so viele Leute und sagt:“ Auch wenn ich das nicht mehr weiß, solange ich wieder nach Hause finde, ist alles in Ordnung.“ Stimmt auch wieder.

Um 16:30 Uhr waren wir in unserer Wohnung. Wolfgang schaltet gleich die Sauna ein. Wir wollen heute noch vor dem Essen schwitzen.

Montag 19.10.2009

 

Heute gehen wir erst um ½ 11Uhr los. In Groß Zicker sehen wir uns das Pfarrwitwenhaus aus dem Jahre 1723 an. Wie alle anderen Touris, wird es auch von uns fotografiert. Die Backsteinkirche müssen wir uns natürlich auch noch ansehen und Fotos machen. Sie ist aus dem 14. Jahrhundert.

Wir gehen wieder zum Strand und laufen diesmal in die andere Richtung, nach Göhren. Am Strand und der Steilküste entlang, teilweise etwas beschwerlich. Wir kommen erst um 14:00 Uhr im Strandbad Göhren an. Es ist ca. 9 Grad und ein sehr kalter Wind, obwohl die Sonne scheint.

Das ehemalige Fischer- und Lotsendorf Göhren wurde erstmals 1165 urkundlich erwähnt.Göhren entwickelte sich zu einem Ferienort und führt seit 1878 den Titel „Seebad“.

Unterwegs sehen wir einen Krankenwagen, eine Frau hat sich den Fuß verletzt. Da sie die steile Treppen nach oben nicht transportiert werden kann, muß sie unten am Strand warten bis der Hubschrauber kommt. Auch sehen wir immer wieder Leute die in den Algen rumstochern. Das sahen wir schon gestern, als wir nach Thiessow liefen. Wir dachten vielleicht sucht der Mann nach Munscheln zum Essen. Bis ich zwei Jugendliche frage was sie denn suchen. Sie sehen mich verständnislos an und können gar nicht verstehen, das ich das nicht weis. „Wir suchen nach Bernstein“. Bernstein? Na klar, das Gold der Ostsee, Bernstein. Jetzt wissen wir es auch. Wir haben uns nicht daran beteiligt, wir würden ihn wahrscheinlich eh nicht erkennen.

In Göhren entdecken wir einen Italiener, Ristorante La Terazza. Wolfgang bestellt sich einen Wildschweinbraten. Ich nehme Nudeln mit Gorgonzolasoße, dazu trinken wir einen Chianti. Das Essen ist sehr gut und der Wein steigt uns beiden gleich in den Kopf, wir sind ständig am kichern.

Da es schon 15:30 Uhr ist beschließen wir das erste Stück nicht am Strand zu laufen. Da wir denken das geht schneller. Wir haben allerdings trotzdem 2 Stunden gebraucht. Das letzte Stück maschieren  wir wieder am Strand entlang. Vormittag haben wir die Düne gekennzeichnet, bei der wir reinlaufen müssen.

Nur für gute Augen. „Augsburg“ haben wir geschrieben. Es gibt viele schöne Häuser auf Rügen. Uns hat dieser Schuppen in Groß Zicker sehr gut gefallen. Auf dem Rückweg haben wir ihn fotografiert.

Natürlich wird auch heute Abend wieder die Sauna angeschmissen. Ihr seht schon, wir genießen es.

Dienstag 20.10.2009

 

Heute ist trotz Sonnenschein auch wieder nur 9 Grad. Na ja, ist halt Herbst. Wir haben auch ein großes Glück das es nicht oft regnet.

 

Heute wollen wir nochmal nach Göhren laufen und evtl. mit dem rasenden Roland nach Binz fahren.  Um 10:00 Uhr geht es los, diesmal über den Wald, geht schneller. Um ½ 12 Uhr sind wir am Bahnhof. Alles geschlossen, lt. Fahrplan geht der nächste erst um 13:20 Uhr. Solange wollen wir nicht warten, also beschließen wir, weiter zu gehen, nach Baabe. Wir wandern durch den Wald, da der Strand uns zu beschwerlich ist. Es ist wunderschön im Wald zu laufen, ab und zu mal ein Mensch. Heute sind wir ausnahmsweise mal ruhiger und quatschen nicht so viel. Da wir dadurch die Landschaft mehr genießen, sehen wir wie ein Jagdvogel hoch über uns fliegt. Wir denken noch, hat der heute einen guten Wind. Plötzlich schießt er nach unten, ein paar Meter vor uns, in einen Baum. Er will sich einen kleinen Vogel greifen, der allerdings schneller ist und weg fliegt.

Wir laufen aus dem Wald an Baabe vorbei nach Sellin. Das zieht sich ganz schön hin, bis wir endlich an der Seepromenade mit dem schönen Badehaus sind. Um ½ 2 Uhr haben wir es erreicht.

Sellin wurde 1295 urkundlich erwähnt. Seit 1880 entwickelt sich das Dorf zu einem Badeort. 1992 wurde die Seebrücke wieder errichtet und 1998 offiziell eingeweiht.

Da die Sonne noch so schön scheint, setzen wir uns auf die Promenade und bestellen Kaffee und Kuchen. Der Wind ist ganz schön kalt. Nur nichts anmerken lassen. Kurz nach 14:00 Uhr gehen wir am Strand entlang zurück. Er liegt jetzt im Schatten zitter, zitter… Wir gehen ein Stück höher und siehe da, es gibt eine tolle gepflasterte Strandpromenade. Sie führt bis nach Baabe und weiter nach Göhren. Wir denken, das war wesentlich kürzer als unser Waldspaziergang.

Urkundlich erwähnt wurde der Ort erstmals 1252. Noch bis Mitte des 19. Jahrhunderts bestand Baabe nur aus einem Bauernhof mit mehreren Bündner- und Häuslerstellen. 1895-96 entstand ein einfaches Bad mit Badesteg.

Wir machen eine kurze Rast in einem Cafe in Baabe. Es liegt windgeschütz in der Sonne. Da kann man es aushalten, aber wir müssen weiter, sonst wird es zu spät. In Groß Zicker angekommen gehen wir noch in den Dorpladen (Kein Schreibfehler). Dort kaufen wir noch etwas Butter und Semmeln und dann ab nach Hause. Um 17:30 Uhr sind wir zurück. Heute sind wir ganz schön fertig. Erstmal machen wir Brotzeit. Ich gehe mit Dr. Kneipps Winterzauber baden, sehr angenehm. 

Mittwoch 21.10.2009

Es ist sehr bewölkt. Die Sonne will sich nicht so richtig zeigen. Wir werden heute nach Lancken-Granitz zur Kleinbahnhaltestelle Garftitz fahren und uns dort mit Herrn Renè Geyer treffen. Wir haben uns, dank Handy, telefonisch für einen Rundgang der Hünen- und Hügelgräber bei ihm angemeldet.

Herr Geyer ist ein ehrenamtlicher Naturschutzwart und ein echter Rüganer. Er macht auch Wild- und Heilkräuterführungen im Mönchgut. Wir beide waren an diesem Tag die Einzigen. Es hat uns sehr gut gefallen und war sehr informativ. Man merkt Herr Geyer ist mit Herz und Seele dabei. Vor allem kennt er auch einige Sagen und Mythen. Worauf ich ganz wild bin.

Also, versäumt nicht, wenn ihr mal auf Rügen seit, einen Rundgang mit Herrn Geyer zu machen. Es lohnt sich.

Um 12:30 Uhr ist der Rundgang beendet und wir laufen zum Jagdschloss Granitz, halten uns dort nur kurz auf, denn wir wollen weiter nach Binz laufen.

Allee in Lancken-Granitz zum Jagschloss.

Granitz beschreibt den größten zusammenhängenden Wald auf Rügen. Mitten in diesem Wald ließ Fürst Wilhelm Malte der 1. Das Jagsschloß Granitz errichten. Es wurde von 1837-1846 gebaut.

In einer Stunde sind wir in Binz. Wir gehen etwas spazieren und landen dann in einem Kaffee. Es gibt dort ein Angebot. Apfelstrudel mit Sahne und Eis und einem Kaffee kosten 3,50€. Wir wollen allerdings einen Milchkaffee und schon waren wir bei 6,10€, auch nicht schlecht. Dafür sitzen wir an der Promenade.

Heute sind wir faul und wollen mit dem kleinen Besichtigungszug zurückfahren. Schauen uns noch etwas in Binz um und essen eine Thüringer Bratwurst. Um 15:20 Uhr sind wir an der Haltestelle. Auf dem Fahrplan ist keine Rückfahrt zum Jagsschloss angegeben.  Also doch wieder laufen. Apfelstrudel und Bratwurst abtrainieren. Um 16:30 Uhr sind wir in unserer Ferienwohnung. Heute werden wir mal wieder unsere Sauna nützen. Wolfgang findet endlich den richtigen Knopf, grins…, für den Fernseher. Er schaut sich die Nachrichten an und schaltet dann gleich wieder aus. Wir lesen und dann bekomme ich eine Fußmassage. Habe heute etwas übertrieben und leichte Verkrampfungen. Aber, mein Wolfgang wird`s schon richten, lach…

Donnerstag 22.10.2009

 

Heute wird nur gefaulenzt. Um 8:00 Uhr haben wir gefrühstückt, dann geht es auf die Couch zum lesen. Später kommt die Sonne raus. Wir setzen uns in den Strandkorb, an unserer Terrasse. Es wird dunkel, viele Wolken kommen. Also, wieder alles aufräumen und rein, auf die Couch. Kaum sitzen wir kommt die Sonne wieder. Im Mönchgut ist es wirklich so, dass es überall regnet nur hier nicht. Später gehen wir in die Sauna, dann schaut Wolfgang unsere Route nach Hause an. Wir werden in Selb übernachten, um nicht die ganze Strecke an einem Stück zu fahren.

 

Freitag 23.10.2009

 

Um 8:30 Uhr stehen wir auf. Später fahren wir mit dem Auto nach Lobbe, dort gibt es einen Straßenstand, der unter anderem Sanddornsäfte verkauft. Wir wollen einen für zu Hause mitnehmen.  Keiner heute aufgebaut, also weiter nach Selin, da gibt es auch noch einen, auch dort steht keiner. Komisch, anscheinend haben die Stände am Freitag Ruhetag. Wir fahren zurück nach Göhren, dort gibt es auch einen in der Innenstadt. Zuerst sind wir nochmal an den Strand runter, um noch einmal den Ausblick auf die Ostsee zu genießen. Wir können uns nicht so recht entscheiden, sollen wir nur Kaffee trinken oder Mittagessen?

 

Am Strand gibt es ein nettes Lokal. Wir haben zuerst Windbeutel für mich und Pflaumenkuchen mit Sahne für Wolfgang bestellt. Am Nebentisch wird Essen aufgetischt. Wir schauen uns das an und beschließen ebenfalls einen Kohltopf ( Kohl, Hackfleisch, Kartoffel usw.) zu bestellen. Die Bedienung lachte und meint:“Nachspeise zuerst gegessen“? Der Kohltopf ist einfach gigantisch. Wir haben draußen an der Tür schon gelesen, Kohltopf mit Nachschlag, soviel sie schaffen. Wir haben auch „nachgeschlagen“. Ganz schön verfressen. Auf dem Rückweg haben wir dann noch einen Sanddornnektar mitgenommen. Zurück in unserer Ferienwohnung, sind wir am Deich spazieren gegangen. Kohltopf und Kuchen müssen abtrainiert werden.

 

 

Selb

Samstag 24.10.2009

 

Um 8:00 Uhr fahren wir los. In Selb angekommen, sehen wir auf einem Schild „Hotel Haus Silberbach“. Ganz Selb wird abgesucht und wir finden es einfach nicht. Wir fahren aus Selb raus und sehen ein Schild „Silberbach“. Da wir noch nie in dieser Richtung waren, wissen wir nicht das Silberbach eine wunderschöne Ortschaft mit Waldgebieten und eben dem Silberbach ist.

 

Das Haus Silberbach ist eine ev. Tagungsstätte und Hotel. Wir bekommen eine riesige Wohnung in einem Anbau. Das Wohnzimmer ist riesig, wir könnten Fußball spielen. Wir fahren nochmal nach Selb und kaufen Obst und Getränke für unser Abendessen. In ein Restaurant zu gehen, wollen wir heute nicht. Unter uns ist eine Schulklasse untergebracht. Da wir beide einen sehr guten Schlaf haben, stört uns der Lärm nicht.

 

Die Ortschaft Silberbach liegt am nordöstlichen Rand des Fichtelgebirges. Der Silberbach entspringt am Nordabhang des, unter Naturschutz, stehenden Hengstberges.

 

Sonntag 25.10.2009

 

Heute früh war es richtig ruhig. Wir haben schon boshaft überlegt, ob denn wir jetzt um 6:30 Uhr mit den Türen knallen sollen, grins… Gestern Abend ging es noch heftig zu. Türe zu, Türe auf knall, knall…, aber wie schon gesagt, wir haben trotzdem gut geschlafen.

 

Wolfgang hatte gestern von weitem ein kunterbuntes Haus gesehen, Wir dachten zuerst es handelt sich um ein Hundertwasser Haus. Da müssen wir noch hinfahren, bevor es nach Hause geht. Es scheint ein Haus von einer Werbeagentur zu sein.

 

 

Fazit:

Rügen ist eine wunderschöne Insel. Ich denke wir werden den Rat von Herrn Geyer, dem Rüganer, befolgen und mal im Frühjahr oder zu einer anderen Jahreszeit wieder kommen.